Die IVG Immobilien AG hat die Börsenzulassung für einen deutschen Real-Estate-Investment-Trust (REIT) beantragt. Die Notierungsaufnahme im regulierten Markt an der Börse München ist für den 24. Juli 2012 vorgesehen.
Mit der geplanten Börsennotierung ist kein öffentliches Angebot verbunden. Zum Zeitpunkt der Börsennotierung halten laut einer Mitteilung des Immobilienunternehmens verschiedene Konzerngesellschaften insgesamt 75 Prozent der Anteile des kommenden REITs, während sich 25 Prozent auf insgesamt neun Investoren verteilen, die ihre Aktien bereits vor Börsennotierung von der IVG Immobilien AG erworben haben.
Der IVG-REIT ist bereits seit August 2007 als sogenannter „Vor-REIT“ registriert. Geplant ist, nach erfolgreicher Börsenzulassung einen Antrag auf Eintragung ins Handelsregister als „IVG Immobilien Management REIT-AG“ stellen. Zu Mitgliedern des Vorstands des IVG-REIT sind der Unternehmensmitteilung zufolge die IVG Führungskräfte Guido Piñol (Sprecher), David Canals und Jonas Kriebel bestellt. Dr. Wolfgang Schäfers (Vorsitzender) und Dr. Hans Volkert Volckens (stellvertretender Vorsitzender) sind Mitglieder des Aufsichtsrats.
„Dieses Listing setzt die Umsetzung unserer Unternehmensstrategie konsequent fort und erweitert unser Angebot indirekter Immobilienanlagen um eine weitere wettbewerbsfähige, im internationalen Kontext bekannte Beteiligungsstruktur. Aufgrund der aktuellen Marktentwicklung, den regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen sowie des sich wandelnden Finanzierungsumfeldes sind wir von einer erfolgreichen Zukunft der Anlageplattform des REIT im Allgemeinen auch in Deutschland überzeugt. Wir sehen deshalb auch die Potenziale einer eigenen Wachstumsstory des IVG-REITs nach Besserung des Börsenumfeldes für Immobilienaktien“, kommentiert Schäfers den Schritt.
Der IVG-REIT sei als ein weiterer Baustein innerhalb des Konzerns anzusehen, der die integrierte Plattformstrategie des Konzerns mit der Ausrichtung der Geschäftstätigkeit nach den REIT-Kriterien verbinde. „Der IVG-REIT bleibt langfristig voll konsolidiert. Somit hat das Listing keine Auswirkungen auf die Bilanz und Ergebnisrechnung des Konzerns und ist insoweit als technisches Listing zu verstehen. Seine Ergebnisse stehen aufgrund der gewählten Finanzierungsstruktur weitestgehend dem IVG-Konzern zu. Auch NAV und FFO der IVG Immobilien AG bleiben von der Börsennotierung unberührt,“ erklärt Volckens, der auch CFO der IVG Immobilien AG ist. „Die Sicherung des REIT-Status ist für unser Unternehmen und für seine Aktionäre mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden. Ohne die Aufnahme der Börsennotierung wäre der Vor-REIT-Status erloschen“, erläutert er weiter.
Die 32 Immobilien des IVG-REITs verfügen Unternehmensangaben zufolge zum 31. März 2012 über einen Marktwert von insgesamt 1,35 Milliarden Euro, eine Gesamtnutzfläche von 570.200 Quadratmetern und erzielen eine jährliche Vertragsmiete von insgesamt 73,8 Millionen Euro. Die Immobilien befinden sich in den Metropolregionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Mit einem Anteil von rund 60 Prozent an der Jahresmiete ist der Versicherungskonzern Allianz der größte Mieter des REIT-Portfolios. Derzeit, so das Immobilienunternehmen, seien keine Zukäufe in das Portfolio des REITs geplant.
Foto: IVG