DEZEMBER: Fragt man am Jahresende bei großen Finanzvertrieben nach, wie das Geschäftsjahr 2022 gelaufen ist, erhält man positive Rückmeldungen. „Insgesamt sind wir mit dem Vertriebsjahr 2022 zufrieden. Trotz der wirtschaftlichen und politischen Gesamtsituation liegen wir auf Vorjahresniveau“, sagt Sebastian Wallusch, der seit November Geschäftsführer für die Bereiche Vertrieb und Recruiting bei Bonnfinanz ist. Er stelle eine gesteigerte Kundennachfrage nach Produkten im Investmentbereich fest, auch der Bereich Sachversicherungen sei zufriedenstellend und entspreche dem Vorjahresniveau. In anderen Segmenten sind die Folgen des Krieges aber durchaus spürbar: „Zurückhaltung erleben wir beim Thema Altersvorsorge, was auf die steigenden Kosten und die Inflation zurückzuführen ist. Auch der Bereich Finanzierungen ist aufgrund der steigenden Zinsen rückläufig.“
Auch Formaxx blickt laut Vorstand Lars Breustedt auf ein erfolgreiches Vertriebsjahr zurück, den Umsatz habe man trotz der Gemengelage aus gestiegenen Zinsen und volatilen Kapitalmärkten steigern können. Ebenfalls positiv fällt das Fazit des neuen Plansecur-Geschäftsführers Heiko Hauser aus. „Es ist uns gelungen, in einem Jahr überlappender Krisen Plansecur auf Erfolgskurs zu halten. Vertrieblich sind wir mit dem Jahr 2022 sehr zufrieden“, so der Nachfolger des langjährigen Unternehmenschefs Johannes Sczepan. Von einem Vertriebsjahr mit „Höhen und Tiefen“ spricht RWS-Vorstandschef Jörg Christian Hickmann. Der Wegfall des Riester-Geschäfts, der Rückgang von Baufinanzierungsanfragen aufgrund steigender Zinsen und die Unsicherheit der Kunden wegen des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise, all dies habe den Umsatz in diesen Bereichen einbrechen lassen. „Geldanlagen, insbesondere die Anlage in offenen Investmentfonds, konnten mit einem erhöhten Beratungsaufwand auf Vorjahresniveau gehalten werden“, so Hickmann.