Jamaika durch Hurrikan Horst bedroht

Allerdings sollte eine neue Regierung nicht erst irgendwann 2018 stehen. Grundsätzlich galt Deutschland in den letzten Jahrzehnten immer als eines der politisch stabilsten Länder und daher als Fels in Europa. Angesichts eines immer noch nicht Krisen geheilten Europas und einer voranschreitenden Globalisierung mit brutal zunehmendem Wettbewerbsdruck über die digitale Revolution darf es keinen bröselnden deutschen Polit-Koloss geben.

Je länger die Koalitionsgespräche, desto schwankungsanfälliger die Börsen

Je länger sich Koalitionsgespräche wie Kaugummi ziehen, umso nervöser und schwankungsanfälliger werden vor allem Mittelstandsaktien aus MDax, SDax und TecDax, die im Gegensatz zu den großen internationalen Dax-Konzernen einen stärkeren Heimatbezug haben. Das Schlimmste wären Neuwahlen. Dann drohten italienische Verhältnisse. Denn was wäre, wenn eine Regierungsbildung danach noch schwieriger würde?

Es gibt für die vier Parteien eine verdammte staatspolitische Pflicht, eine stabile Jamaika-Koalition in überschaubarer Zeit zu bilden. Ansonsten muss die SPD doch noch mal ran. Dann wird sie sich an ihr altes Verantwortungsgefühl erinnern müssen: Erst der Staat, dann die Partei.

Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator. Er ist aus Funk und Fernsehen bekannt und schreibt regelmäßig für Cash.

Foto: Baader Bank

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