Das von der FDP vorgeschlagene „Opt-out“-Modell könnte vor allem in kleineren und mittelständischen Betrieben die Akzeptanz verbessern und findet auch die Zustimmung der Grünen.
Ein festgesetzter Prozentsatz des Bruttolohns wird vom Arbeitgeber dabei automatisch für die betriebliche Altersvorsorge verwendet. Arbeitnehmer müssen ausdrücklich widersprechen, wenn sie dies nicht goutieren. Auch die Union dürfte sich mit dem sanften Zwang nicht schwer tun.
Gespannt sein darf man darauf, ob die in Hessen entwickelte schwarz-grüne Deutschlandrente in die Diskussion eingebracht wird. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier gehört als stellvertretender Bundesvorsitzender der Verhandlungskommission an.
Altersvorsorge auf dem Smartphone
Was bereits bei den letzten Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD ein Thema war, könnte diesmal als möglichst rasch zu realisierendes Ziel vereinbart werden.
Dabei geht es um die Schaffung eines Online-Portals, in Zeiten der Digitalisierung ein Gebot der Stunde. Bürger können dann auf ihrem Smartphone alle Informationen abrufen, die sich aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge ergeben und mit ihrem persönlichen Rentenziel abgleichen.
Eine internationale Untersuchung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zeigt, dass solche Systeme in zahlreichen Ländern, vor allem in Skandinavien, bereits existieren.
Verhandlungsatmosphäre lockert sich auf
Ein Satiriker meinte einmal, Koalitionen seien politische Ehen auf Gedeih, aber nicht auf Verderb. Was wir zur Zeit erleben, sind atmosphärische Lockerungsübungen nach Wochen oft scharfer verbaler Auseinandersetzungen.
Jetzt lernen alle, das Wort Koalition durchzubuchstabieren und das Marschgepäck für die Reise nach Jamaika zu schnüren.
Prof. Dieter Weirich, der Autor dieser Kolumne ist neben Klaus Morgenstern der Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), eines von Unternehmen der Finanzwirtschaft getragenen think tanks für Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit. Der gelernte Journalist war Intendant der Deutschen Welle und CDU-Bundestagsabgeordneter.
Foto: DIA
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