Miles Geldard und Lee Manzi erwarten einen weiteren Anstieg bei japanischen Aktien. Die Fondsmanager des Multi-Asset-Portfolios Jupiter Strategic Total Return gehen von wachsenden Unternehmensgewinnen und weiteren geldpolitischen Impulsen der Bank of Japan aus.
Strukturreformen seien dagegen nicht so wichtig: „Der Hauptengpass der japanischen Wirtschaft in den letzten 20 Jahren war die deflationäre Denkweise sowie die Nachwehen des massiven Kreditbooms der 80er Jahre. Seit Premierminister Shinzo Abe den ersten Pfeil seiner Wirtschaftsstrategie – eine mutige Politik der massiven, geldpolitischen Lockerung – abgeschossen hat, scheint sich Japan selbst von den Fesseln der heimischen Deflation befreit zu haben. Im Dezember 2013 stieg die Kerninflationsrate auf 1,3 Prozent.“
Mehrwertsteuer bremst Konsumrausch
Die für April geplante Mehrwertsteuererhöhung von fünf auf acht Prozent wird private Haushalte belasten: „Um die Verbraucher zum Geld ausgeben zu ermutigen, müssen diese auch mehr Geld in den Taschen haben. Abe drängt daher mit gewissem Erfolg Unternehmen dazu, ihre Gehälter anzuheben. Höhere Löhne und zusätzliche steuerliche Anreize setzen die japanische Wirtschaft auf eine robustere Basis. Zusätzlich bereitet die Regierung Steuervergünstigungen und einen beschleunigten Abschreibungsplan vor, um Investments zu fördern.“
„Investoren zu Unrecht misstrauisch“
Dass viele Investoren weiterhin vorsichtig bleiben und glauben, Japan sei unfähig für Veränderungen, verstehen die Jupiter-Fondsmanager nicht: „Unseres Erachtens sind die Grundlagen für einen Wandel gelegt worden. Unternehmen müssten ihre tief verwurzelte, deflationäre Denkweise ablegen und Aktienexposures auf ein Level einer normalen Inflationsprognose bringen – dann könnte dies zu einem erheblichen Kauf japanischer Aktien führen. Und auch die inländische Nachfrage dürfte mit der Einführung des Nippon Individual Savings Accounts steigen.“ (mr)
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