Japan: Mehr als nur ein Versprechen

Japan ist kein Markt für kurzfristig orientierte Anleger, aber für geduldige Optimisten werden sich Investitionen lohnen. Während die Aktienbewertungen in der Regel schon sehr hoch sind, werden die Bewertungen japanischer Aktien den strukturellen Verbesserungen nicht gerecht. Gastbeitrag von Richard Kaye, Comgest

Richard Kaye, Comgest
Richard Kaye: „Die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung als Value- und als Momentum-Markt einerseits und der Realität eines robusten Wachstums und einer steigenden Qualität der japanischen Unternehmen andererseits sollte sich für geduldige Optimisten auch in Zukunft auszahlen.“

Japan ist nach wie vor ein von vielen Investoren missverstandener Markt, der von anhaltenden Zweifeln an der belebenden Wirkung der Abenomics auf die japanische Konjunktur und – viel wichtiger noch – auf die Unternehmen des Landes geplagt wird. Für viele Investoren ist es immer noch ein Momentum-Markt.

Kurzfristig orientierte Anleger mögen Recht haben, wenn sie in Japan nur in einem Währungsengagement kurzfristige Chancen sehen. Damit entgehen ihnen jedoch die erheblichen langfristigen Wachstumschancen, auf die geduldige Optimisten setzen.

Diskrepanz in der Wahrnehmung zwischen Value- und Momentum-Markt

Japan ist mehr als nur ein Versprechen für Anleger. Denn die aktuellen Bewertungen werden den strukturellen Verbesserungen, die Japan Inc. in den vergangenen fünf Jahren erreicht hat, nicht gerecht.

Die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung als Value- und als Momentum-Markt einerseits und der Realität eines robusten Wachstums und einer steigenden Qualität der japanischen Unternehmen andererseits sollte sich für geduldige Optimisten auch in Zukunft auszahlen.

Wir sehen bei vielen wichtigen makroökonomischen Kennzahlen des fernöstlichen Inselstaates Verbesserungen: Die Kerninflation und die Produktionslücke tendieren in positive Bereiche, gleichzeitig ist das japanische reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum ersten Mal seit elf Jahren in sieben aufeinanderfolgenden Quartalen stark gestiegen.

Die rezessionäre Auswirkung der Anhebung der Mehrwertsteuer im Jahr 2014 hat wieder nachgelassen, die potenzielle Wachstumsrate ist Dank des unverändert starken Produktivitätswachstums robust, und die Erwerbsbeteiligung steigt, da Frauen aufgrund neuer staatlicher Initiativen wieder ins Erwerbsleben zurückkehren.

Fortschritte auf Seite der Unternehmen

Unterdessen wurde das politische Mandat von Premierminister Shinzo Abe im Oktober erneuert, und nicht zuletzt profitiert die offene japanische Wirtschaft in hohem Maße von der Erholung des Welthandels.

Seite zwei: Argumente für Japan

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