Die japanische Konjunktur hat sich im Jahr 2010 erholt, befindet sich aber immer noch auf einem schwachem Niveau. Das gilt ebenso für die Aktienkurse an der Börse des Inselstaates, weshalb Investoren gerade dort ein Schnäppchen machen könnten, wie auch der britische Asset Manager Schroders mit Sitz in London meint.
Für ein Anziehen der Wirtschaft spricht die Aussicht, dass japanische Exporte von der Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern der Region profitieren können. Das sagt Shogo Maeda, Leiter des Bereichs japanische Aktien bei Schroders: „Seit Ausbruch der Finanzkrise haben japanische Unternehmen dem Konjunkturabschwung getrotzt und ihre Rentabilität gesteigert.“
Aber noch ist für die Wirtschaft Luft nach oben: „Zwar gab es zögerliche Ansätze einer Konjunkturerholung, aber die Marktentwicklung wurde durch die Aufwertung des Yen gebremst. Wir rechnen nach wie vor mit einer Fortsetzung der Erholung, die allerdings schwach ausfallen wird, da die im letzten Jahr von der Regierung ergriffenen Maßnahmen wohl in nächster Zeit ohne Wirkung auf die Realwirtschaft bleiben werden.“ Die Deflation, die man in Europa und den USA bisher nur befürchtet, sei in Japan längst eingetreten und zum größten strukturellen Problem des Landes geworden.
Optimistisch stimmen den Schroders-Fernost-Experten das konsequente Handeln von Politik und Zentralbank: „Die beiden Institutionen arbeiten endlich zusammen, um der Deflation und der Konjunkturabkühlung zu begegnen. Diese Entschlossenheit könnte die Anleger schon vor einer vollständigen Erholung zu einer veränderten Haltung gegenüber diesem billigen Markt bewegen.“ (mr)
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