Japanischer Aktienmarkt ist gute Diversifizierungsquelle

Japan-Flagge mit Boersenfinanzierung,Wirtschaftstrenddiagramm digitale Technologie.
Foto: PantherMedia/sweettomato (YAYMicro)
Warum Japans Kapitalmarkt sich gegenwärtig gut zur Diversifizierung eignet.

EXKLUSIV Im Gegensatz zu Indexfonds konzentriert sich die Strategie unseres Eurizon Fund – Sustainable Japan Equity stärker auf inländische Unternehmen, die in den letzten Jahren vernachlässigt wurden. Diese Unternehmen sind günstiger bewertet, da sie nicht in vollem Umfang an der jüngsten Marktrally teilgenommen haben. Wie es mit japanischen Aktien bis Ende des Jahres weitergeht

In den letzten zehn Jahren hat der TOPIX Net Total Return in Euro um 117 Prozent (8 % p.a.) zugelegt, gegenüber 94 Prozent (7 % p.a.) für den STOXX Europe 600 Net Return per Ende Juni 2024. Dies wurde trotz eines 20 prozentigen Kursverlustes gegenüber dem Euro erzielt. Der Hauptgrund für diese starke Performance war das Gewinnwachstum von rund +10 Prozent p.a., das durch einen Ausbau der Bewertung begleitet wurde, da der Markt bis vor kurzem übersehen worden war. Das Gewinnwachstum wurde durch die inländische Wirtschaft unterstützt, die die Inflationsphase überwunden hat, sowie durch eine solide Verbrauchernachfrage in den USA, wo japanische multinationale Unternehmen stärker engagiert sind als europäische. Darüber hinaus hat die Börsenaufsicht verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Wert japanischer Unternehmen zu steigern, wie die Einführung eines Stewardship-Kodex, eines Corporate-Governance-Kodex, die Umstrukturierung des Marktsegments der Tokioter Börse und die Reform des Kurs-Buchwert-Verhältnisses.


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Der Eurizon Fund – Sustainable Japan Equity bewegt sich weitgehend im Einklang mit dem Markt, ist aber strukturell stärker in inländische Unternehmen engagiert, deren Bewertungen attraktiver aussehen. Die Bewertungen von Mega-Caps sind nach der Post-COVID-Rallye teuer geworden und haben das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf den höchsten Stand vor der globalen Finanzkrise getrieben. Multinationale Unternehmen haben weitgehend von der Yen-Schwäche profitiert, die durch das Zinsgefälle zwischen Japan und den USA begünstigt wurde. Nachdem die erwartete Zinssenkung in den USA auf das Jahresende verschoben wurde, werden die Gewinne der multinationalen Unternehmen weiterhin durch den schwachen Yen gestützt. Obwohl die Chancen für eine Zinserhöhung durch die Bank of Japan gestiegen sind, werden die Währungsbewegungen vom US-Zinszyklus bestimmt. Die anhaltende Schwäche des Yen trägt weiterhin zur Inflation bei und dürfte den inländischen Konsum belasten, da fast 40 Prozent des privaten Konsums auf Rentner zurückgehen. Die niedrigeren Bewertungen inländischer Unternehmen lassen sich durch die oben genannten Faktoren erklären. Angesichts des derzeitigen Yen-Kurses dürften sich inländische Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, insbesondere in den konjunkturresistenten Sektoren Nahrungsmittel und Einzelhandel, bei einem stärkeren Yen als widerstandsfähiger erweisen und attraktiver bewertet sein. Im Gegensatz dazu sind japanische Indexfonds, die einen höheren Anteil multinationaler Unternehmen in ihren Benchmarks haben, stärker von der US-Wirtschaft abhängig und einem höheren Risiko einer Yen-Aufwertung ausgesetzt.

Wie sich das Marktumfeld für japanische Aktien 2024 entwickeln wird Ende Juni lag der Markt (in Landeswährung) bereits um 20 Prozent höher, und wurde mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,5 für den TOPIX-Index gehandelt. Angeführt wurde der Markt von den Mega-Caps, die dank des schwachen Yen und eines starken US-Verbrauchermarktes ein starkes Gewinnwachstum verzeichneten. Außerdem wurden die bekannten Querbeteiligungen aufgelöst und die Aktionärsrenditen erhöht. Umgekehrt sind große und mittelgroße Unternehmen noch günstiger geworden und weisen den höchsten Abschlag der letzten zwei Jahrzehnte gegenüber den Mega-Caps auf. Getragen von einer robusten Binnenkonjunktur waren die Gewinne solide, wenn auch weniger spektakulär als bei den Mega-Caps. Bei den Aktionärsrenditen hinken sie jedoch hinterher und verfügen nach wie vor über reichlich Barmittel und Investitionen. Zusammen mit den Mega-Banken, die eine Ausnahme unter den Mega-Caps darstellen und von der Normalisierung der Geldpolitik profitieren dürften, erscheinen die Large- und Mid-Caps aufgrund ihrer stabilen Erträge und ihres weiteren Aufwärtspotenzials durch höhere Aktionärsrenditen attraktiver.

ESG-Faktoren ermöglichen langfristige Wertschöpfung

Unser Nachhaltigkeitsansatz ist mittel- bis langfristig ausgerichtet, da sich eine Wirtschaft nicht innerhalb weniger Monate auf eine nachhaltigere Basis stellen lässt. Daher konzentrieren wir uns auf Unternehmen mit funktionierenden Governance-Strukturen und einem proaktiven Managementansatz für Nachhaltigkeitsthemen. Ein Querschnittsthema innerhalb dieser Nachhaltigkeitsthemen, das die meisten Unternehmen betrifft, ist die Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft.

Autor Joël Le Saux ist Portfoliomanager des Eurizon Fund – Sustainable Japan Equity.

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