Die Swiss Re hat einen Mit-Investor für das Geschäft zum Aufkauf von alten Lebensversicherungsbeständen in Großbritannien gefunden. Die japanische Versicherungsgruppe MS&AD werde insgesamt bis zu 800 Millionen Pfund in die Swiss-Re-Sparte Reassure investieren, teilte das Unternehmen am Freitag in Zürich mit.
Der japanische Konzern beteilige sich für 175 Millionen Pfund mit fünf Prozent an Reassure. In den kommenden drei Jahren werde die Beteiligung für insgesamt 800 Millionen Pfund auf maximal 15 Prozent ausgebaut. Mit dem Geld und dem japanischen Partner an Bord will die Swiss Re das Geschäft forcieren.
Derzeit verkaufen viele Versicherungskonzerne ihr inzwischen weitestgehend eingestelltes Geschäft mit Lebensversicherungen mit teils hohen Garantiezinsen oder festen Zinsversprechen, da die Abwicklung dieser zu teuer und ineffizient ist. In Deutschland überlegen das derzeit beispielsweise die Munich-Re-Tochter Ergo oder die Generali.
Versicherer wollen Altverträeg loswerden
Die Konzerne leiden unter der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Den Lebensversicherern fällt es zunehmend schwer, die Zinsen für die hohen Garantieversprechen der Vergangenheit von bis zu vier Prozent am Kapitalmarkt zu erwirtschaften. Viele Unternehmen bieten mittlerweile Produkte ohne klassischen Garantiezins an. Nun wollen manche die Altverträge loswerden.
Käufer sind speziell auf die Abwicklung von Altversicherungen spezialisierte Gesellschaften wie die Frankfurter Leben oder Viridium, die dem Finanzinvestor Cinven und dem Rückversicherer Hannover Rück gehört. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock