JDC-Trendbarometer: Die Nachfrage nach Elementarschutz steigt…

Foto: Picture Alliance
Die Überflutungen wie hier in Erftstadt 2021 führen bei den Menschen zu einem Umdenken: Die Absicherungsbereitschaft gegen Elementarschäden wächst.

Die Überflutungen hinterlassen Spuren. Das neue JDC-Trendbarometer zeigt, dass die Nachfrage Wohngebäudeversicherungen mit Elementareinschluss steigt. Knapp ein Drittel aller Gebäude wird allerdings ohne Elementareinschluss berechnet. Auch weil in den Zürs-Zonen 3 und 4 die Versicherer entweder keine Policen oder die Prämien kaum bezahlbar sind.

Die Überschwemmungen in weiten Teilen Süddeutschlands Anfang Juni verursachten laut ersten Schätzungen des GDV einen versicherten Schaden in Höhe von mindestens zwei Milliarden Euro. Der Gesamtschaden dürfte weit höher liegen, weil viele Betroffene keine Elementarversicherung hatten und jetzt auf staatliche Hilfe hoffen.


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Das aktuelle Trendbarometer von Jung, DMS & Cie. befasst sich daher mit der Frage, wie es aktuell um den – freiwilligen – Elementarschutz beim Abschluss von Gebäudeversicherungen bestellt ist. Dafür hat das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) exklusiv für das Trendbarometer von JDC zehntausende anonymisierter Berechnungsvorgaben analysiert.

Quelle: Morgen & Morgen/JDC

Laut den vorliegenden Morgen & Morgen-Daten wurden bisher 34,9 Prozent aller Tarife für neu abzuschließende Gebäudeversicherungen in Deutschland ohne Elementareinschluss berechnet. Spannend ist, das fast 90 Prozent der Gebäude, für die eine Elementarversicherung mitberechnet wurde, nach Morgen & Morgen-Erkenntnissen in sogenannten ZÜRS-Zone 1 liegen, also nach gegenwärtiger Datenlage nicht vom Hochwasser größerer Gewässer betroffen Gebieten. Die Auswertungen das Analysehauses zeigen, dass mit dem Anstieg der ZÜRS-Zone die Bereitschaft zur Elementar-Absicherung im Rahmen der Wohngebäudeversicherung abnimmt.

Umdenken bei Immobilienbesitzern

Im mehrjährigen Vergleich scheinen die Extremwetterlagen und die Bilder vollgelaufener Keller bei vielen Immobilienbesitzern zu einem Umdenken geführt zu haben. So sank laut M&M die Nachfrage nach Gebäudeversicherungen ganz ohne Elementarabsicherung von 41 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell rund 32 Prozent. Vor allem in kaum gefährdeten Gebieten wie der ZÜRS-Zone 1 werden immer mehr Immobilien mit einem Elementarschutz versichert. Die vom Hofheimer Analysehaus berechneten Gebäudeversicherungen kletterten von 86 Prozent in 2022 auf aktuell fast 90 Prozent.

Einen leichten Anstieg zeigt auch die Elementarabsicherung für Gebäude in der ZÜRS-Zone
2. Allerdings wurden in den Regionen in diesem Jahr lediglich rund zehn Prozent aller Gebäudeversicherungen mit einem Elementarschutz berechnet.

ZÜRS-Zonen 3 und 4: Mauern die Versicherer?

Besorgniserregend ist hingegen laut der Analyse die Risikoabsicherung in den verstärkt gefährdeten Gebieten. Hier ging die schon sehr verhaltene Nachfrage nach Gebäudeversicherungen inklusive Elementarschutz in den vergangenen Jahren stetig zurück.

Doch das liegt laut JDC-Trenbarometer weniger am mangelnden Risikobewusstsein, sondern vielmehr daran, dass für Gebäude in den ZÜRS-Zonen 3 und 4 entweder überhaupt kein Schutz gegen Elementargefahren angeboten wird oder nur zu sehr hohen Prämien. Wieviele Versicherer den Schutz für die Zürs Zonen 3 und 4 derzeit überhaupt anbieten, konnte JDC trotz Nachfrage allerdings nicht beziffern.

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