Als junger Mensch ist der Gedanke an die Zukunft mit Vorfreude und Optimismus verbunden. „Was soll schon schiefgehen?“ mag sich manch ein Schüler oder Studierender heute fragen, wenn einem die Welt doch im Prinzip offensteht. Absicherung? Vorsorge? Das kümmert doch nur die Erwachsenen, so die Überzeugung. Dabei sind auch junge Menschen vor Schicksalsschlägen nicht sicher. Im schlimmsten Fall wird dadurch das Ausüben des Wunschberufs für die Betroffenen unmöglich.
In der Folge wird es schwer, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Oft bleibt eine Abhängigkeit von der Familie und später von staatlichen Sozialleistungen und ein finanziell selbstbestimmtes Leben rückt in weite Ferne. Dass eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit hilft, die finanziellen Folgen eines Unfalls oder einer Erkrankung abzufedern, ist unbestritten. Auch Verbraucherschützer empfehlen seit Jahren regelmäßig den Abschluss dieser Versicherung. Umfragen zufolge sind sich auch viele Menschen in Deutschland des Risikos einer Berufsunfähigkeit bewusst.
Diese Erkenntnis führt in der Praxis aber leider nicht automatisch zu einer höheren Absicherungsquote. Derzeit besitzt lediglich jeder sechste Deutsche eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Heruntergebrochen auf die Zielgruppe der Schüler und Studierenden dürfte die Quote noch geringer ausfallen.
Psychische Erkrankungen abgesichert
Dabei kann ein Unfall oder eine Krankheit, die das spätere Ausüben eines Berufs verhindert, in finanzieller Sicht insbesondere für Schüler gravierendere Folgen haben als für Erwachsene. Denn wenn sie ihre Schulausbildung nicht mehr fortsetzen können, gibt es vorerst keine Leistungen vom Staat. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sollte daher auch immer eine mögliche Schulunfähigkeit mitversichern.
Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente setzt voraus, dass für mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wurde. Dies ist bei Schülern in der Regel nicht der Fall. Auch die gesetzliche Unfallversicherung bietet in diesen Fällen keinen ausreichenden Schutz.
Sie greift nur, wenn der Unfall während der Schulzeit bzw. auf dem Schulweg passiert. In der Freizeit und im Krankheitsfall hingegen haben Schüler keinen Schutz. Die gegenwärtigen und zukünftigen finanziellen Nachteile wären bei Schulunfähigkeit dann komplett von den Eltern selbst zu tragen. Nicht selten müssen Sie in dieser Zeit die Betreuung und Pflege übernehmen. Dies hat zur Folge, dass deren Arbeitszeit temporär oder, je nach Schwere des Falls, dauerhaft reduziert werden muss. Abhilfe schafft für diesen Ernstfall eine private Berufsunfähigkeitsversicherung.
Sie hilft nicht nur, die Folgen physischer Einschränkungen abzufedern, etwa nach einem Reit- oder Motorradunfall, sondern leistet auch Hilfestellung bei psychischen Erkrankungen. Gesetzlich wie privat ist sie die einzige sinnvolle Absicherung, die auch Erkrankungen der Psyche versichert. Diese haben insbesondere bei Schülern in den vergangenen Jahren – nicht zuletzt bedingt durch die Coronapandemie – zugenommen. Doch auch bereits vor der Pandemie waren der alltägliche Stress und Druck in Verbindung mit Schule und Universität Auslöser für zahlreiche Fälle psychischer Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen bei jungen Leuten.
Frühzeitige Absicherung des Lebensunterhalts
Die Vorteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung gelten dabei nicht nur für Schüler. Gleiches gilt auch für Studierende und Auszubildende. Mit dem Studium oder der Ausbildung beginnt die berufliche Laufbahn – und die sollte möglichst von Anfang an abgesichert sein. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist hierbei für Studierende besonders wichtig. Diese leistet eine monatliche Rente und sichert damit den eigenen Lebensunterhalt ab, falls der Student bzw. die Studentin nach einem Unfall oder aufgrund einer schweren körperlichen oder seelischen Erkrankung das eigene Studium oder den damit verbundenen angestrebten Beruf nicht mehr ausüben kann.
Ähnlich wie bei Schülern können sich Studierende im Ernstfall nicht auf staatliche Leistungen verlassen. Studierende und Auszubildende, die vorausschauend planen, können sich daher mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung frühzeitig ein Sicherheitsnetz spannen, das sie im Fall von gesundheitlichen Problemen vor dem sozialen Abstieg bewahrt.
Damit sich auch Studierende und Auszubildende eine Berufsunfähigkeitsversicherung leisten können, gibt es verschiedene Einsteiger-Tarife am Markt, die speziell für ihre meist begrenzten finanziellen Möglichkeiten entwickelt wurden. So bietet Ergo etwa eine Einsteiger-Variante an, bei der der Studierende oder Auszubildende bis zum achten Versicherungsjahr von günstigen Beiträgen profitieren. Wie wichtig eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit in jungen Jahren ist, verdeutlicht auch ein Blick auf die langfristigen Kosten: Je früher im Leben eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, desto niedriger fallen die Beiträge für die gesamte Laufzeit aus.
Da junge Leute in der Regel gesünder sind, sind Zuschläge oder Leistungsausschlüsse selten. Vorerkrankungen, die eine umfassende Absicherung im gehobeneren Alter erschweren bis verhindern, kommen bei der jungen Generation schlicht weniger vor. Dadurch bleiben die Beiträge für junge Leute auch langfristig und dauerhaft vergleichsweise niedrig. Der Versicherungsschutz begleitet sie dann auch im weiteren Verlauf ihrer beruflichen Karriere.
Die Einsteigertarife eignen sich vor allem für junge Leute, da sie einen preisgünstigen Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung anbieten. Am Markt existieren verschiedene Modelle hinsichtlich der Preisentwicklung während der Vertragslaufzeit wie zum Beispiel Verträge mit Verlängerungsoption oder eine stufenweise Erhöhung der zu zahlenden Beiträge. Einsteigertarife sehen in der Regel eine Begrenzung des Eintrittsalters sowie der zu versichernden Rente vor. Ergo etwa versichert Schüler bereits ab dem 10. Lebensjahr.
Besonders wichtig: Nachversicherungsgarantien
Generell sollte bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung darauf geachtet werden, dass der Vertrag eine Nachversicherungsgarantie beinhaltet. Damit besteht die Möglichkeit, die Berufsunfähigkeitsrente während der Vertragslaufzeit bei bestimmten Ereignissen wie etwa der Aufnahme eines regulären Berufs, bei Heirat oder der Geburt eines Kindes innerhalb einer vorgegebenen Frist ohne erneute Risikoprüfung zu erhöhen. Dies ist besonders für Menschen mit körperlich fordernden Berufen relevant. Da die Vertragslaufzeit in der Regel über 40 Jahre beträgt, sollte ferner über den Einschluss einer Beitragsdynamik als „Inflationsschutz“ nachgedacht werden.
Ergo ist branchenweit vorangeschritten und hat zuletzt auch die Tarife der Deutschen Anwalt und Notarversicherungen, kurz DANV, für Studierende der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften geöffnet. Die Tarife zeichnen sich durch exzellente Bedingungen aus. Im Besonderen gibt es Vereinbarungen für spezielle Berufsgruppen, die sich auf den Prüfungsumfang auswirken. So wird beispielsweise im Leistungsfall auf die Prüfung einer Umorganisation verzichtet, für den Fall, dass der Studierende sich später selbstständig macht.
Junge Zielgruppe profitiert
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Sie ist im Ernstfall Garant für finanzielle Unabhängigkeit und schließt die Lücke, die die staatliche Absicherung für Schüler und Studierende und Auszubildende hinterlässt. Durch die aktuell vergleichsweise niedrige Absicherungsquote bietet sich zudem viel Potenzial. Es gilt daher, das Thema aktiv anzusprechen sowie offensiv und aus Überzeugung für diese wichtige Absicherung zu werben.
Zum Autoren: Oliver Horn ist Bereichsleiter Produktmanagement private Altersversorgung bei der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG