Ein Viertel (25 Prozent) der 2027 von YouGov für die Bank Barclays befragten Erwachsenen hatten demnach nicht genug Puffer, um einen finanziellen Engpass aus eigenen Mitteln zu überbrücken.
Bei 40 Prozent derjenigen, die kurzfristig einen Kredit benötigten, blieb es in den vergangenen 24 Monaten bei einem einmaligen Ereignis. 39 Prozent mussten sich zwei- bis dreimal Geld leihen, 16 Prozent bis zu fünfmal oder noch häufiger. In den meisten Fällen (29 Prozent) ginge es um Summen zwischen 1.001 Euro und 5.000 Euro. Ein Viertel (24 Prozent) der Betroffenen nahmen für die Überbrückung eines finanziellen Engpasses Beträge zwischen 501 und 1.000 Euro auf.
Wer zusätzliche Liquidität benötigte, griff überwiegend auf Angebote von Banken zurück (40 Prozent). Ein Drittel der Betroffenen (33 Prozent) lieh sich Geld bei Familienangehörigen, 13 Prozent gingen auf Freunde zu. Wo sich Menschen Geld leihen, hänge primär von der Höhe der Summe ab, erläuterte Barclays anhand der Mitte Mai erhobenen Umfragedaten: Bei Summen von bis zu 1.000 Euro ging die Mehrheit bevorzugt auf Familie und Freunde zu, bei Beträgen darüber waren Finanzdienstleister mit 62 Prozent die bevorzugtere Bezugsquelle.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass es für Verbraucher immer relevanter wird, finanzielle Engpässe schnell und unbürokratisch zu decken“, ordnete der Privatkundenchef von Barclays in Deutschland, Tobias Grieß, die Ergebnisse der Umfrage ein. „Viele Menschen möchten nicht Freunde oder Familie um Geld bitten, scheuen aber gleichzeitig den Aufwand eine Bank aufzusuchen. Deswegen gibt es Finanzinstrumente wie Dispokredit oder Kreditkarte, über die sich Kunden jederzeit kurzfristig Geld leihen können.“
Verbraucherschützer raten allerdings immer wieder, eher einen Ratenkredit abzuschließen, statt das Girokonto per Dispo zu überziehen. Denn Dispozinsen sind in der Regel deutlich höher als die Zinsen für einen Ratenkredit. Wer also länger mit einer höheren Summe auf dem Konto im Minus ist, für den können andere Wege deutlich günstiger sein. (dpa-AFX)