Jeder Zweite erwägt Wechsel der Kfz-Versicherung  

Stefan Daehne, Vorstandsvorsitzender ADAC Versicherung
Foto: Theo Klein
Stefan Daehne: "Versicherungsunternehmen schauen nicht nur auf die reinen Abschlussanteile ihrer Vertriebswege“

Rund 51 Prozent der Autofahrer offen für einen Wechsel ihrer Kfz-Versicherung. Angesichts knapper Kassen zeigen sich immer mehr Versicherungskunden offen für einen Wechsel.

Jeder zweite Autofahrer in Deutschland erwägt einen Wechsel der Kfz-Versicherung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Bilendi im Auftrag der ADAC Autoversicherung. Danach wollen 46 Prozent der Autofahrer über einen Versicherungswechsel nachdenken, weitere fünf Prozent haben sich bereits zu diesem Schritt entschieden.

Die Umfrageergebnisse zeigen laut ADAC auch einen Trend auf: Die Zahl der Autofahrer, die für sich einen Wechsel der Kfz-Versicherung ausschließen, sinkt. Vor zwei Jahren gab in der Umfrage der ADAC Autoversicherung noch eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten an, ihrer Versicherung treu bleiben zu wollen, 2023 waren es 51 Prozent. Aktuell erklären nur noch 47 Prozent sie würden nicht wechseln.

87 Prozent wollen Geld sparen

Weil für die meisten Autofahrer das Versicherungsjahr zum 31. Dezember endet, werden Kfz-Versicherungen vor allem in den letzten Monaten des Jahres auf den Prüfstand gestellt. Unter den wechselbereiten Autofahrern nennen 87 Prozent als Motiv, dass sie Geld sparen wollen.

Ein paar Euro Ersparnis werden allerdings den meisten von ihnen nicht ausreichen, um sich am Ende tatsächlich für eine neue Versicherung zu entscheiden. Denn 83 Prozent sagen ebenfalls, dass sie nur dann wechseln werden, wenn die Versicherungsprämie dadurch deutlich günstiger wird.


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Unter denen, die über einen Versicherungswechsel nachdenken, erklären 58 Prozent, dass ihnen der Preis am wichtigsten ist. Dagegen sagen 67 Prozent derer, die bei ihrer derzeitigen Versicherung bleiben wollen, dass ihnen Leistung und Service wichtiger sind als den günstigsten Preis zu finden.

Online-Abschlüsse: auch bei älteren Autofahrern beliebt

Eine Mehrheit der Autofahrer (59 Prozent) hat die Versicherung für ihr derzeitiges Fahrzeug persönlich oder telefonisch abgeschlossen. Ausschlaggebend hierfür dürfte die Beratung sein: 63 Prozent aller Befragten sind der Überzeugung, dass bei Versicherungen persönliche Beratung wichtig ist. Unter denen, die bisher noch keine Online-Abschlüsse getätigt haben, sagen das sogar 88 Prozent. 

Dennoch wird ein hoher Anteil der Kfz-Versicherungen inzwischen digital abgeschlossen. Laut Umfrage der ADAC Autoversicherung haben 38 Prozent der Autofahrer ihr derzeitiges Fahrzeug online versichert. Dabei ist der Versicherungsabschluss im Internet keineswegs nur eine Domäne jüngerer Menschen. Zwar ist der Anteil der Online-Abschlüsse bei den Unter-40-Jährigen mit 42 Prozent leicht überdurchschnittlich, aber auch 35 Prozent der Ab-60-Jährigen haben ihre Kfz-Versicherung im Internet abgeschlossen.

Jeder Zweite hat schon mal online abgeschlossen

Insgesamt hat die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) schon mal eine Kfz-Versicherung im Internet erworben. Der digitale Weg zur Versicherung hat offensichtlich einen guten Ruf: Drei von vier Befragten (75 Prozent) bewerten Online-Abschlüsse als bequem. Zudem informiert sich eine große Mehrheit von 78 Prozent ohnehin im Internet bevor sie eine Versicherung abschließt. Unter den Autofahrern, die über einen Versicherungswechsel nachdenken, würden 63 Prozent die Kfz-Versicherung am liebsten online abschließen. 

„Versicherungsunternehmen schauen allerdings nicht nur auf die reinen Abschlussanteile ihrer Vertriebswege“, erklärt Stefan Daehne, Vorstandsvorsitzender der ADAC Autoversicherung. „Das würde die Interaktion über alle Kommunikationskanäle hinweg außer Acht lassen und dazu führen, dass die Bedeutung des Onlinekanals unterschätzt wird. Die meisten Kunden beginnen ihre Suche nach Versicherungen schließlich online.“

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