Die Zeichen stehen auf Wachstum für den Pflegeimmobilienmarkt. Bis 2040 wird jeder zehnte Deutsche 80 Jahre oder älter sein – verbunden mit der Gefahr, zum Pflegefall zu werden. Da längst nicht alle die Möglichkeit haben, in den eigenen vier Wänden gepflegt zu werden, werden Pflegeplätze in Seniorenzentren, Service-Wohnungen, ambulant betreuten Wohnformen oder Tagespflegeeinrichtungen dringend benötigt. Schätzungen zufolge werden deutschlandweit in den nächsten zehn Jahren fast 300.000 zusätzliche stationäre Pflegeplätze benötigt. Das erfordert jährlich den Bau von mindestens 400 neuen Pflegeeinrichtungen.
„Zur Deckung der Nachfrage nach Pflegeimmobilien sind nach vorsichtigen Schätzungen schon bis 2030 voraussichtlich 30 Milliarden Euro an Neuinvestitionen erforderlich. Für die Sanierung bereits bestehender Einrichtungen dürften weitere 40 Milliarden Euro benötigt werden. Es braucht dringend privates Kapital, um den Auswirkungen des demografischen Wandels zu begegnen“, sagt Sandro Pawils, CSO bei Carestone.
Neben dem enormen Potenzial für Investoren in diesem Segment, sorgt auch dort das Thema Nachhaltigkeit, das nunmehr auch in weiten Teilen der Immobilienbranche angekommen ist, für Herausforderungen, aber auch Chancen. Die Carestone Guppe setzt dies erstmals auch im Bereich der Pflegeimmobilien um. Ende September meldete das Hannoveraner Unternehmen den Beginn des Baus ihrer ersten Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtung in innovativer Holz-Modulbauweise begonnen. Im hessischen Kalbach (Landkreis Fulda) entstehen durch die Verwendung vorgefertigter Holzmodule bis zum dritten Quartal 2023 insgesamt 88 Pflegeapartments und 17 barrierefreie Wohnungen. Wie die Trendstudie zeigt, ist Nachhaltigkeit auch für die zukünftige Seniorengeneration alternativlos. Aspekte wie Solarpanel (68%), Heizen mit Erdwärme (55%) und Ladestationen für E-Autos (38%) belegen die große Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit bei den in der Studie befragten Senioren. Die übergroße Mehrheit aller Befragten erwartet ein Leben in einem grünen Umfeld. Für rund 40 Prozent ist es darüber hinaus wichtig, dass nachhaltige Baustoffe zum Einsatz kommen. „Unsere Studie zeigt, dass es deutlich differenzierte Wohnformen für das Zuhause in der späten Lebensphase und nachhaltige Konzepte braucht. Diese Anforderungen setzen wir mit unserem Projekt in Kalbach beispielgebend um“, so Dr. Karl Reinitzhuber.
Das nachhaltige Bauvorhaben in Kalbach wird nach Angaben von Carestone im Rahmen der Ortserweiterung „In den Eichenwiesen“ als Gebäudekomplex mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss errichtet. Der Gebäudemitteilteil als Kernstück mit Aufzug, Aufenthaltsräumen und Treppenhaus wird in konventioneller Massivbauweise gebaut; die beiden Gebäudeflügel mit den 88 Einzelzimmern und den 17 barrierefreien Wohnungen in Holzmodulbauweise. Die großzügigen Außenanlagen sowie Balkone bieten ein grünes Umfeld sowie die Gemeinschaftsflächen reichlich Platz für Bewegung und Erholung. Vorgesehen ist eine hauseigene Küche, um die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner mit täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten zu versorgen. Die Funktionsräume werden für das Personal kurze Dienstwege sicherstellen und Synergien zwischen den erforderlichen Räumen auf den Etagen ermöglichen.