Der börsennotierte Münchener Bauträger JK Wohnbau wird der „Immobilienzeitung“ zufolge 2010 voraussichtlich einen Konzernverlust (nach IFRS) von 75,4 Millionen Euro ausweisen. Ein Geschäftsbericht fehlt weiter. Gründer und Chef Dr. Josef L. Kastenberger hat angekündigt, die Unternehmensführung zum Jahresende abzugeben.
Das Minus begründet die Gesellschaft laut Immobilienzeitung „in erster Linie mit Sondereffekten“: 43 Millionen Euro schlügen demnach als Leistungsvergütung Dritter in Form von Aktien zu Buche. Weitere 18,1 Millionen Euro würden unter anderem als Einmalaufwendungen im Zuge des Börsengangs ausgewiesen, Finanzierungskosten in Höhe von 14,3 Millionen Euro drückten ebenfalls das Ergebnis.
Noch immer fehlen der Jahresabschlusses 2010 und die Quartalsberichte 2011 der börsennotierten Gesellschaft. Einer Mitteilung von JK Wohnbau zufolge haben Vorstand und Aufsichtsrat erneut eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einer freiwilligen Prüfung des Quartalsabschlusses zum 30. September 2011 beauftragt, um Investoren verlässlich über die aktuelle wirtschaftliche Lage der Gesellschaft zu informieren. Dieser Zwischenabschluss soll Ende Januar 2012 vorliegen.
JK Wohnbau-Gründer Kastenberger hat indes eine von ihm für sinnvoll erachtete Nachfolgeregelung ersonnen, indem er die Fortführung des Unternehmens „einem erfahrenen Immobilienmanagement“ zum 31 Dezember 2011 überträgt.
Einer Unternehmensmitteilung zufolge rechnet JK Wohnbau 2011 mit einem positiven Ebit. Umsatz und Verkaufserlöse seien im Jahr 2011 stark gewachsen, und diese Tendenz setze sich auch für das Jahr 2012 fort. 2011 werde die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro signifikant überschritten werden, und das Projektvolumen werde zum Jahresende einen Stand von 1,15 Milliarden Euro erreichen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die verzögerte Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2010 beziehungsweise die bisher fehlenden Quartalsberichte 2011 sowie die dynamische Entwicklung der Gesellschaft erfordere laut der JK Wohnbau-Mitteilung die weitere Aufnahme von Mezzanine-Kapital für einen begrenzten Zeitraum, welches zu weiteren entsprechend hohen Finanzierungskosten im Jahr 2011 führen werde. Dies werde sich in diesem Jahr ergebnismindernd auswirken.
Da jedoch geplante Kostensenkungen insbesondere im Finanzierungsbereich zu nachhaltigen Ergebnisverbesserungen führen werden, sei für 2012 von einer wesentlichen Ergebnisverbesserung auszugehen. Ein weiterer Ausbau der Projektpipeline und die damit verbundene Expansion der JK Wohnbau werde ebenfalls zu einer nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft beitragen, so der hoffnungsvolle Blick des Bauträgers in die Zukunft. (te)
Foto: JK Wohnbau