Das gesamte Neubauvolumen im ersten Halbjahr liegt laut JLL bei 248.000 Quadratmetern und damit 38 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Verfügbarkeit von neuen, top-ausgestatteten Flächen vor allem in den von den Mietern besonders nachgefragten innerstädtischen Lagen nehme damit weiter ab. Für das zweite Halbjahr werden weitere 636.000 Quadratmeter erwartet, so dass das gesamte Neubauvolumen 2011 bei 884.200 Quadratmetern und damit rund 20 Prozent unter dem Wert für 2010 liegen werde.
Die Spitzenmiete ist in den vergangenen drei Monaten laut JLL in vier der sechs Hochburgen gestiegen. Im Zwölf-Monats-Vergleich liege der Zuwachs zwischen 2,2 Prozent in Hamburg und 5,3 Prozent in München. Der Jones Lang LaSalle Spitzenmietpreisindex für alle sechs Hochburgen zusammen sei damit im zweiten Quartal um 1,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal und um 3,3 Prozent im Ein-Jahresvergleich gestiegen. Für das Gesamtjahr sei ein Mietpreiswachstum von mehr als vier Prozent zu erwarten.
Investmentmarkt ebenfalls im Aufwind
Auch bei den Immobilienkäufen wurde im ersten Halbjahr 2011 ein deutlicher Zuwachs registriert. Laut JLL stieg das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt um 19 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Insgesamt 55 Prozent des Volumens entfallen dabei auf Einzelhandelsobjekte, weitere 25 Prozent auf Büroimmobilien.
„Wir erwarten, dass sich diese erhöhte Aktivität weiter manifestiert und rechnen bis Jahresende mit einem Transaktionsvolumen von dann insgesamt 22 bis 24 Milliarden Euro“, so Lemli. Und weiter: „Deutschland wird mehr denn je als ein Hort der Stabilität in einer Welt gesehen, deren Unsicherheiten und Risiken zunehmen. Im Besonderen profitiert dabei die Assetklasse Immobilie.“ Darüber hinaus sorge die deutlich verbesserte Situation auf den Vermietungsmärkten für erhöhte Sicherheit beim laufenden Cashflow. Allerdings liege auch hier der Fokus der Investoren unverändert auf Sicherheit, der Handel mit risikobehafteten Objekten komme nur schleppend in Gang.
Die Spitzenrenditen für Büroimmobilien blieben laut JLL in fünf der sechs Hochburgen konstant, lediglich in Berlin sei ein leichter Rückgang um fünf Basispunkte aufgetreten. Damit bewege sich der Durchschnittswert bei 5,03 Prozent. Auch wenn es laut JLL bis Ende 2011 voraussichtlich noch einmal zu einem Renditerückgang im Schnitt von etwa 10 Basispunkten komme, handele es sich um eine Konsolidierung der Preise und Renditen auf hohem Niveau.
„Da sich die Nachfrage der Investoren nur langsam auf andere Teillagen in den Hochburgen oder auf Objekten mit kürzeren Restlaufzeiten richtet, bleibt die Lücke zwischen Spitzenrendite und den ,Secondary Renditen‘ weiterhin existent und liegt je nach Mikrolage und Objektausstattung über alle sieben Hochburgen hinweg bei rund 80 Basispunkten und kann bei ausgeprägten Nebenstandorten und kürzeren Restlaufzeiten bis auf circa 200 Basispunkte ansteigen“, so Lemli. Für Shopping Center reduzierten sich die Spitzenrenditen laut JLL um weitere 10 Basispunkte auf durchschnittlich 5,1 Prozent. Die Nachfrage nach Shopping Centern sei weiterhin ungebrochen und fokussiere sich neben den Hochburgen auch auf andere Groß- und Mittelstädte. (bk)
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