Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wird Anlegern das Drosseln ihrer Anleihekäufe und die Zinswende nur in homöopathischen Dosen verabreichen. Davon sind die Experten bei JP Morgan Asset Management überzeugt.
Tilmann Galler, Kapitalmarktexperte bei der US-Fondsgesellschaft mit Deutschlandsitz in Frankfurt, analysiert: „Die Angst vor der Drosselung der Anleihenkäufe durch die Fed, die im Frühjahr dieses Jahres aufkam, hat sich mittlerweile relativiert. Die Investoren haben zwei Dinge realisiert: Der Ausstieg kommt nicht ganz so schnell und heftig wie zunächst angenommen, und die damit verbundene Zinswende wird auch noch auf sich warten lassen.“
„Aktien sind die Anlage der Wahl“
Die langfristigen US-Renditen haben sich zwischen 2,6 und 2,7 Prozent eingependelt. „Das wird der mittelfristigen Zinsentwicklung sicherlich gerechter als die gesehenen drei Prozent. Die Entscheidung für Janet Yellen als Nachfolgerin von Ben Bernanke als Fed-Chefin gibt einen klaren Hinweis darauf, wie die Notenbank in den nächsten Jahren agieren wird – nämlich eher interventionistisch“, so Galler. Yellen und ihre Gleichgesinnten hätten weiterhin die absolute Mehrheit im Offenmarktausschuss.
„Daher werden Tapering und Zinswende in sehr langsamen, homöopathischen Dosen stattfinden.Wir setzen in diesem Zusammenhang weiterhin auf die Anlageklasse Aktie. Die defensiven, sicheren Anlageklassen sind derzeit etwas teuer“, urteilt der Experte. (mr)
Foto: Shutterstock