Die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama könnte an den US-Börsen zu einer Bärenmarktrallye im ersten Quartal 2009 führen, glauben die Aktien-Spezialisten des Vermögensverwalters J.P. Morgan Asset Management, Frankfurt.
Turbulenzen an den US-Aktienmärkten halten an…
Hoffnungen auf eine langfristige Erholung dämpft Christian Preussner, JPM-Experte für US-Aktien, allerdings: ?Eine mögliche Obama-Rally wird nur anhalten, solange die Konjunkturpakete greifen. Aber es sind noch viele Herausforderungen zu meistern, bevor eine endgültige Trendwende erreicht ist.? Die größte Weltwirtschaft der Welt habe weiterhin mit einem sich stetig verschlechterndem Makro-Umfeld zu kämpfen.
Anlegern stünden noch einige turbulente Monate an den US-Aktienmärkten bevor. ?Über alle Branchen hinweg sind weitere Gewinnrevisionen zu erwarten, nachdem die Berichtssaison in der letzten Woche sehr schwach eröffnet hat?, führt Preussner aus.
Das Deleveraging, also der Abbau von Kreditrisiken, sei bei den Banken bereits fortgeschritten, werde aber weiter anhalten, sodass Kredite weiterhin restriktiv vergeben werden. Inzwischen erreiche der Trend auch die Unternehmen: Sie bauen Lagerbestände ab, produzieren weniger und haben einen entsprechend reduzierten Beschäftigungsbedarf. Nur eine nachhaltige Entspannung an den Geldmärkten könne diese Abwärtsspirale aufhalten und sogar umkehren.
… günstiger Einstieg nur für nervenstarke Investoren
Wann sich die US-Wirtschaft wieder stabilisiert oder gar wieder wächst, lasse sich nur schwer vorhersagen. ?Ob es im zweiten Halbjahr 2009 bereits wieder aufwärts geht, wie viele Experten zum Jahreswechsel prognostizierten, ist keineswegs sicher?, gibt Preussner zu bedenken.
Da sich die Aktienmärkte aber erfahrungsgemäß deutlich vor der Realwirtschaft erholen, könnte der Einstiegszeitpunkt für Anleger, die bereit sind, sich der kurzfristigen Volatilität auszusetzen, bereits jetzt günstig sein, glaubt der JPM-Spezialist. (hb)