Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihres Unternehmens?
Holfelder: Wir raten uns selbst mit einem Quad A (AAAA), das steht für: „Angenehm Anders Als Andere“. Dazu gehört die Freiheit von Interessenskonflikten gegenüber unseren Mandanten. So arbeiten wir schon seit 2008 mit Betreuungspauschalen und anderen alternativen Honorarmodellen. Wer allerdings „herkömmlich“ will, bekommt auch „herkömmlich“. Das wird aber jederzeit offen und transparent kommuniziert. Außerdem bieten wir zum Beispiel bei der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Individualvereinbarung an. Zudem gehören wir zu den wenigen Maklern die ein nach DIN ISO 9001 zertifiziertes und nach DIN ISO 9004 gelebtes integriertes Qualitätsmanagement vorweisen können.
Was werden zukünftig die größten Herausforderungen für ihr Unternehmen sein?
Holfelder: Qualifiziertes Personal zu finden, vor allem im Vertrieb, der richtige Umgang mit den neuen Medien, Marketing, Kosten, technisch auf dem Laufenden zu bleiben, Trends und Veränderungen früher zu erkennen als die anderen.
Auch in der Maklerschaft sind die Folgen des demografischen Wandels zu spüren. Zudem entscheiden sich immer weniger junge Menschen für den Maklerberuf. Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptgründe für den zunehmenden Nachwuchsmangel?
Holfelder: Wie bereits erwähnt scheint jeder vertriebliche Beruf in Verbindung mit Versicherungen und Finanzen kaum beliebter zu sein als das Amt des Politikers und die wenigsten Menschen sehen sich nun mal gerne mit einen schlechten Image versehen, trotz Verdienstmöglichkeiten. Und dieses wird sich auch nicht so schnell ändern, jedenfalls nicht solange die Gesinnung der achtziger und neunziger Jahre, „Maklerromantik“, weitergelebt wird. Aber auch junge Makler könnten von diesem Geist angesteckt werden, deswegen setzt gerade hier der Jungmakler-Award ein Zeichen für moderne Maklerbetriebsführung.
Ein weiterer Grund ist, dass das Bild in der Öffentlichkeit durch mangelnde Aufklärung und Rückenstärkung der Regierung völlig verzerrt ist. So hört man immer noch Aussprüche wie „der Makler von der Allianz“. Auch die örtlichen IHKs kooperieren eher mit den Versicherungsgesellschaften als Ihre Kräfte in den Aufbau qualitativ hochwertiger und qualifizierter Makler zu stecken. Selbst die Fachwirtausbildung dort ist teilweise haarsträubend und gleicht eher einer Spezialausbildung für den Innendienst der Versicherer. Andere Bildungsträger haben zwar hochwertigere Ausbildungen für Makler, werden aber in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so akzeptiert wie eine IHK. Den meiner Meinung nach richtigen Schritt gehen die Hochschulen, die spezielle BWL-Studiengänge für den Versicherungsvertrieb anbieten. Aber auch hier wird noch zu wenig getan um bereits nach oder während des Abiturs für den Berufstand des Versicherungsmaklers zu begeistern.
Was müssen junge Menschen mitbringen, um heute als Makler erfolgreich zu sein?
Holfelder: Den absoluten Willen zum Erfolg, Ungeduld, Wissensdurst, Kommunikationsstärke und vor allem betriebswirtschaftliche Fertigkeiten.
Foto: BBG Betriebsberatungs GmbH