Auch 2010 können Investoren mit einem stabilen Wachstum in den Schwellenländern rechnen. Konjunkturlokomotive wird dabei einmal mehr die chinesische Volkswirtschaft sein. Das glaubt zumindest Søren Nemec, der Portfoliomanager des Global Emerging Market Equities Fonds des dänischen Asset Managers Jyske Invest.
„Wir sehen insbesondere in den asiatischen Märkten einen stabilen Aufwärtstrend, der immer stärker auch vom privaten Verbrauch getragen wird“, erklärt der Investment-Profi.
China bleibt Wachstumsmotor
Für 2010 rechne China mit einem Wachstum von acht Prozent, die Schwelle zu zweistelligen Wachstumsraten könne überschritten werden. Mit einem Rekord-Konjunkturpaket von etwa 458 Milliarden Euro habe die chinesische Regierung deutliche Investitionssignale gesetzt, die dem Infrastruktursektor sowie dem Arbeitsmarkt und damit der Ausgabeneigung der Privathaushalte zugute kämen, so Fondsmanager Nemec.
Auch in Indonesien und Brasilien sieht er die stark gestiegene Binnennachfrage als positives Signal. Ein Anziehen der Rohstoffpreise und gesunkene geopolitische Risiken lassen, so Nemec, den russischen Markt attraktiv erscheinen. Die türkische Aktienrallye stütze sich dagegen eher auf das niedrige Zinsniveau als auf substanzielle wirtschaftliche Stärke des Landes.
Abkopplung vom Westen trotzdem nicht in Sicht
Trotz der insgesamt soliden Wachstumsstory sieht Jyske Invest die Emerging Markets auch in Zukunft abhängig von weltweiten Entwicklungen. Nemec: „Wir glauben nicht daran, dass sich diese Märkte von den westlichen Industrienationen abkoppeln können. Zu stark sind die wechselseitigen Abhängigkeiten über die Finanzmärkte, die Handelsbeziehungen und die Investitionen.“
Allerdings spreche die Wachstumsdynamik und die im Vergleich zum Westen geringere Staatsverschuldung vieler Schwellenländer für langfristig positive Investmentperspektiven. (hb)