„Schritt in die regulierte Welt vollzogen“

Was ist mit den übrigen Fondsanbietern des Jahres 2012?

Vor allem bei einer Reihe kleinerer Initiatoren ist noch offen, ob sie die veränderten Bedingungen bewältigen werden. Einige Häuser wie TSO/DNL, Solit Kapital oder Leonidas legen weiterhin Beteiligungsangebote nach dem Vermögensanlagengesetz auf, also außerhalb des KAGB. Auch sie sind damit weiterhin im Bereich der Sachwerte aktiv.

Vier Unternehmen haben von sich aus angekündigt, keine neuen Fonds mehr auflegen zu wollen. Andere kämpfen noch mit der Schifffahrtskrise oder haben sich aus Gründen aus dem Markt verabschiedet, die nichts mit dem KAGB zu tun haben, darunter DCM, NGF und Wölbern Invest durch Insolvenz nach den bekannten Skandalen.

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Eine Besonderheit der Beteiligungsbranche war stets ihre hohe Fluktuation: Viele Fondsanbieter kamen und gingen. Hat das der Branche insgesamt geschadet?

Ob die Fluktuation tatsächlich höher war als in anderen Bereichen, kann ich nicht beurteilen. Schädlich für die gesamte Branche waren stets spektakuläre Pleiten mit entsprechender Medienresonanz. Solche Skandale gab es immer wieder – man denke nur an die Vorgänge um die Göttinger Gruppe, die Bankgesellschaft Berlin, Falk Capital oder Dr. Görlich in den 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre.

Auch haben externe Einflüsse wie die Krise des ostdeutschen Immobilienmarktes oder die Abschaffung von Steuervorteilen regelmäßig dazu geführt, dass ein mehr oder weniger großer Teil der Anbieter nicht überlebte.

In der Vergangenheit hat die Branche jedoch auch größere Verwerfungen stets kompensieren können – auch durch junge, unbelastete Initiatoren mit neuen Ideen. Dies wird künftig erheblich erschwert, weil mit dem KAGB die Eintrittsbarrieren deutlich erhöht wurden.

Seite drei: „Unternehmerische Risiken verbleiben“

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