Die Inflation hat das Jahr 2022 geprägt. Verbraucher bekommen das vor allem an der Supermarktkasse zu spüren: Zuletzt lag die Teuerungsrate bei Lebensmitteln bei rund 21 Prozent. Auch in der Weihnachtszeit macht sich das auf dem Kassenbon bemerkbar, wie neue IW-Berechnungen zeigen: Im Schnitt kostet der Klassiker Kartoffelsalat mit Würstchen in diesem Jahr 23,4 Prozent mehr als 2021, in manchen Regionen Deutschlands sind es sogar knapp 30 Prozent.
Wilhelmshaven am stärksten von Kartoffelsalat-Inflation betroffen
In der vergangenen Weihnachtszeit war das Gericht im Bodenseekreis am teuersten – damals kostete das Weihnachtsessen für vier Personen 6,24 Euro. Zum diesjährigen Fest sind es 6,90 Euro, also rund zehn Prozent mehr. Die Preissteigerung ist hier am geringsten. Am günstigsten kamen 2021 die Menschen im Altenburger Land mit 5,05 Euro davon, doch die Preissteigerungen verteuern das Gericht vor Ort um über 26 Prozent auf 6,39 Euro. Noch härter trifft es die Kartoffelsalat-Fans in Wilhelmshaven in Niedersachsen: Hier kostet das Gericht stolze 30 Prozent mehr.
Variante mit Essig und Öl spart Geld
„Gerade Lebensmittel sind in diesem Jahr besonders teuer geworden“, erklärt IW-Ökonom Christoph Schröder. „Das liegt an den hohen Energiepreisen. Egal ob für Herstellung, Transport oder Lagerung: Überall wird Energie verbraucht, was sich dann letztendlich auf den Preis auswirkt. Aber auch die Ernten sind schlechter ausgefallen, nicht zuletzt, weil sich wegen des Krieges in der Ukraine Düngemittel stark verteuert haben und Weizen knapp geworden ist.“ Dass die Preise im Osten des Landes niedriger sind, habe zwei Gründe. „Die Menschen in Ostdeutschland verdienen weniger als die Kunden im Westen. Außerdem ist die Kostenstruktur eine andere. So sind etwa Ladenmieten in den neuen Bundesländern niedriger.“ Wer es günstiger haben will oder Kartoffelsalat mit Mayo nicht mag, sollte auf die Variante mit Essig und Öl zurückgreifen: Der süddeutsche Kartoffelsalat ist im Schnitt für 1,03 Euro (ca. 15 Prozent) weniger zu bekommen.
Die Autoren: Christoph Schröder, Senior Researcher für Einkommenspolitik, Arbeitszeiten und -kosten; Jan Marten Wendt, Data Scientist; beide Institut der Deutschen Wirtschaft