Will ein Kapitalanleger derzeit sein Geld in eine Mietimmobilie investieren, sollte er nicht nur den genauen Standort betrachten. Er sollte ebenfalls darauf achten, welcher Bauträger das Projekt durchführt. Denn gerade im Bauträgergeschäft herrschen große Qualitätsunterschiede. Gleiches ist Eigennutzern zu empfehlen.
Handwerkerausfall, Finanzierungslücke, Bauverzögerung. Diese Begriffe fallen häufiger, wenn ein privater Bauherr an den falschen Bauträger geraten ist. Erhebliche Bauverzögerungen können dann die gesamte Finanzplanung einer Familie auf den Kopf stellen.
Der Bauträger, der sich vom Grundstückskauf bis zur Fertigstellung eines Hauses um alles kümmern sollte, wird plötzlich zum Risiko. Die Situation kann sogar noch eskalieren, wenn sich etwa der Bauträger in Zahlungsschwierigkeiten befindet oder sogar vor einer Insolvenz steht. Die Vergangenheit zeigt uns: Solche Fälle kommen in der Praxis immer wieder vor.
Bauträger unter die Lupe nehmen
Da sollte man erwarten, dass sich private und professionelle Investoren vor einem größeren Investment eingehender über einen Bauträger informieren. Das ist jedoch, besonders bei privaten Investoren, viel zu selten der Fall.
In Zeiten des Anlagenotstands wendet sich so mancher an den erstbesten Anbieter, ohne zu prüfen, wem er hier gerade sein Geld überlässt. Dann kann der Renditetraum allerdings schnell zum Albtraum werden. Ein Bauträger sollte daher stets kritisch ausgewählt werden. In einem ersten Schritt sollte ein Anleger diese Punkte prüfen:
Über Creditreform oder eine andere Auskunftei sollte die Bonität des Bauträgers geprüft werden. Der Anleger verhindert damit, an einen Anbieter zu geraten, der eine schlechte Zahlungsmoral aufweist oder sich sogar bereits in einer Insolvenz befindet. Relativ günstig kann über das Internet ein Handelsregisterauszug bestellt werden. Dieser liefert rechtliche und wirtschaftliche Fakten zu dem jeweiligen Unternehmen.
Unternehmen lassen sich auch über eine einfache Google-Suche prüfen. Dabei werden bestimmte Begriffe wie zum Beispiel „Pfusch am Bau“ mit dem Namen des Bauträgers beziehungsweise des Geschäftsführers verschlagwortet. Tauchen unter den Suchergebnissen mehrere negative Einträge auf, sollte besser Abstand von dem Unternehmen genommen werden.
Eine andere Methode ist es, eine Positiv-Liste zu erstellen. Der Anleger bittet dabei den Bauträger, eine Referenzliste seiner bisherigen Projekte vorzulegen. Diese sollte alle Zeitangaben enthalten, für wann die jeweilige Baufertigstellung geplant war und wann das Projekt tatsächlich fertig gestellt wurde. Bei größerer zeitlicher und gehäufter Diskrepanz zwischen diesen beiden Terminen sollten Auftraggeber hellhörig werden. Gleiches gilt, wenn ein Bauträger eine Auskunft darüber beharrlich verweigert.
Seite zwei: Neben der Wahl des Bauträgers entscheidet auch die Lage