Die Verbraucherstimmung habe im April ihre im Vormonat begonnene Erholung fortgesetzt, hieß am Dienstag in der neuesten Konsumklima-Studie der Nürnberger Institute GfK und NIM. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichneten spürbare Zuwächse, während sich die Konjunkturerwartung nur leicht verbessert habe.
Für Mai 2025 prognostizieren die Konsumforscher einen Anstieg des Konsumklimas um 3,7 Punkte auf minus 20,6 Punkte. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.
Deutlich zurückgegangen sei die Sparneigung. Dies stütze das Konsumklima. „Die Neuausrichtung der Handelspolitik der US-Administration, die mit der Ankündigung von starken Zollerhöhungen kurz vor Beginn der Befragungen Anfang April begann, hat offenbar bislang die Stimmung der Verbraucher in Deutschland noch nicht nachhaltig beeinträchtigt“, sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Mögliche negative Effekte könnten vermutlich durch den Abschluss der Koalitionsverhandlungen und die Aussicht auf eine bald handlungsfähige Regierung kompensiert werden. „Offenbar ist es für die deutschen Verbraucher bislang wichtiger, dass es nun zügig zu einer Regierungsbildung kommen kann. Damit verliert ein zentraler Auslöser der bisherigen Verunsicherung an Bedeutung – und entsprechend ist auch die Sparneigung zurückgegangen“, erklärte Bürkl.
Ob sich der Rückgang in den kommenden Monaten fortsetzen wird, hänge von der Entwicklung des weltweiten Handelskonfliktes ab. Spürbar gestiegen sind die Erwartungen zum Einkommen und auch zur Entwicklung der Konjunktur – obwohl die Prognosen der Experten noch einmal nach unten korrigiert werden mussten und im dritten Jahr in Folge ein Minus bei der Wirtschaftsleistung droht. Für die besseren Einkommenserwartungen dürfte nach Auffassung der Wissenschaftler der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst eine Rolle spielen, der über er gegenwärtigen Preissteigerungsrate liegt.
Für die April-Studie wurden im Zeitraum vom 3. bis zum 14. April 2025 rund 2.000 Verbraucherinterviews geführt. Sie wird monatlich im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt. (dpa-AFX)