Wochenlanges Warten auf einen Behandlungstermin ärgert viele Patienten – ein größeres Problem ist das laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen aber in erster Linie bei Fachärzten. Beim Hausarzt geht es dagegen meist schnell, in dringenden Fällen besonders. Sofort einen Termin in der Hausarzt-Praxis bekamen nach eigener Auskunft im vergangenen Jahr 37 Prozent der Befragten, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) als Auftraggeberin der Umfrage mitteilte.
Insgesamt gut jeder zweite (56 Prozent) kam binnen drei Tagen dran. Dagegen mussten bei Fachärzten 32 Prozent mehr als drei Wochen warten. Bei Privatversicherten geht es eher schneller als bei Kassenpatienten.
Einige weitere Befunde der Analyse:
WARTEN AUF TERMINE: Wie schnell man behandelt wird, hängt stark von der Dringlichkeit ab. Bei aktuellen Beschwerden bekamen 53 Prozent der Befragten sofort einen Termin oder gingen direkt ohne Anmeldung in die Praxis. Bei Behandlungen chronischer Krankheiten war das bei 42 Prozent so.
Für Impfungen und Vorsorge-Checks mussten sich jedoch 59 Prozent mehr als drei Tage gedulden. Auch unter Fachärzten gibt es Unterschiede: Wartezeiten bei Chirurgen und Hals-Nasen-Ohren-Ärzten waren kürzer als bei Urologen oder Frauenärzten – die machen aber auch mehr Vorsorgeuntersuchungen mit eher längerfristigen Terminen.
WIE GROß IST DER ÄRGER? Dass ihnen das Warten auf einen Termin zu lange dauerte, sagten 11 Prozent der Befragten – und 20 Prozent von denen, die sich mindestens einen Tag gedulden mussten. Größer wird der Unmut aber bei wochenlangen Wartezeiten.
Unterschiede je nach Krankenversicherung werden vor allem bei langem Warten beim Facharzt deutlich: So mussten nach eigener Auskunft 34 Prozent der gesetzlich Versicherten mehr als drei Wochen auf einen Termin warten (Vorjahr: 30 Prozent), bei Privatpatienten waren es 18 Prozent (17 Prozent).
WARTEN IM WARTEZIMMER: Wenn sie in der Praxis sind, kommen rund drei Viertel (72 Prozent) nach eigener Auskunft binnen einer halben Stunde an die Reihe – ein stabiler Umfragewert seit mehreren Jahren. Länger als 30 Minuten in der Praxis gewartet haben demnach 27 Prozent der Kassenpatienten und 14 Prozent der Privatversicherten. Überhaupt mehr als zwei Stunden ausharren zu müssen, war sehr selten (zwei Prozent).
Seite 2: Nachts und am Wochenende