Ich dachte, das hätten wir längst hinter uns. Denn allein diese drei Argumente zeigen doch eindrücklich die gravierenden Nachteile von Atomenergie:
- Die Endlagerung ist nicht geklärt und wird wohl auch nie zufriedenstellend geklärt werden.
- Die Risiken sind unverändert groß – auch sicherheitspolitisch.
- Die Unendlichkeitskosten hebeln das Argument des „billigen Stroms“ aus.
All dies hat jetzt schon Auswirkungen auf viele Generationen und allein darum ist diese Debatte rückwärtsgewandt. Dabei könnte die derzeitige Situation ein echter Teilchenbeschleuniger für die Energiewende sein, die immer noch zu langsam vorankommt. Wir brauchen zeitnah den Ausbau von Energieformen und – genauso wichtig – der passenden Infrastruktur, die Mensch und Umwelt schonen, gleichzeitig aber den Energiebedarf einer Industrienation decken können. Mit Windrädern allein lässt sich wohl kein Stahlwerk betreiben, aber wenn wir jetzt unser Augenmerk auch auf Energien wie etwa die Wasserstofftechnologie legen, insbesondere den grünen Wasserstoff, können wir diese Hürde meistern.
Für mich kommt die Debatte über die Wiederaufnahme der Atomenergie zur Unzeit und ich bin sicher, sie wird höchstens das Vorantreiben richtungsweisender Technologien verhindern. Im Übrigen ist es der Glaubwürdigkeit eines so wichtigen Instruments wie der Taxonomie nicht zuträglich, wenn ein Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Atomenergie hergestellt wird. Daher werden wir als sozial-ökologische Bank unseren Fokus weiterhin verstärkt auf Partner legen, mit denen wir gemeinsam an der Energiewende arbeiten können – für unsere nachfolgenden Generationen und natürlich auch für uns selbst.