Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition sind die Vorstöße der Politik im Bereich der privaten Altersvorsorge wohl vorerst auf Eis gelegt. Vor dem Hintergrund, dass zum 1. Januar 2025 der Höchstrechnungszins von 0,25 auf 1,0 Prozent angehoben wird, erlebt die Riester-Rente ein Comeback. So hat jetzt die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) angekündigt, das staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukts als fondsgebundene Riester-Rente ab sofort wieder in ihr Beratungsportfolio aufzunehmen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Produktpartner, der Generali Deutschland Lebensversicherung AG. Das Angebot richtet sich sowohl an Neukunden als auch an Personen, die ihre bestehenden Verträge zu besseren Konditionen umschichten möchten.
Flexibilität und staatliche Förderung
Die fondsgebundene Riester-Rente bietet staatliche Zulagen und Steuervergünstigungen, gepaart mit der Sicherheit einer einhundertprozentigen Beitragsgarantie. Sparerinnen und Sparer können zudem bei Renteneintritt bis zu 30 Prozent des angesparten Kapitals auf einmal entnehmen oder das Modell als „Wohn-Riester“ nutzen, um in die eigenen vier Wände zu investieren, bringt DVAG-Vorstand Markus Knapp die Vorteile auf den Punkt.
Politische Unsicherheit, Marktchancen nutzen
Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition seien die Reformbemühungen der Politik im Bereich der privaten Altersvorsorge wohl vorerst auf Eis gelegt, heißt es Seiten der DVAG. Zudem sei unklar, welche Regierungsparteien sich zu welchem Zeitpunkt wieder um eine umfassende Reform bemühen werde. Umso wichtiger sei es, dass Kundinnen und Kunden schon jetzt die Chancen nutzen können, die sich durch die Veränderung des Höchstrechnungszinses und dem Comeback der Riester-Rente ergeben. „In den vergangenen Jahren konnten die Möglichkeiten und die Potenziale der staatlich geförderten Altersvorsorge viel zu wenig genutzt werden. Wir freuen uns daher umso mehr, nun endlich wieder mit Riester an den Start zu gehen,“ erklärt DVAG-Vorstand Markus Knapp.
Riester in der Kritik
Die private Altersvorsorge ist neben der gesetzlichen Rente sowie der betrieblichen Altersvorsorge ein wichtiger Baustein für die finanzielle Sicherheit im Alter. Über viele Jahre hinweg galt die Riester-Rente dabei gerade für Familien oder Menschen mit geringerem oder mittlerem Einkommen als sinnvolle Möglichkeit, um privat und zugleich vom Staat durch Steuervorteile und Zulagen gefördert, für das Alter vorzusorgen. Nicht zuletzt durch die Absenkung des Garantiezinses auf 0,25 Prozent per annum zum 1. Januar 2022 in Kombination mit der 100-prozentige Beitragsgarantie zogen sich nahezu alle Lebensversicherer als dem Riester-Geschäft zurück. Nun scheint aber ist der Weg für die Wiedereinführung der Riester-Rente geebnet, denn zum 1. Januar 2025 wird der Höchstrechnungszins auf 1,0 Prozent p.a. erhöht.