Immobilieninvestoren reagieren erschreckt auf den Berliner Mietendeckel. Und tatsächlich schadet die Maßnahme dem Standort Berlin schon jetzt, weil Investoren die Rechtsunsicherheit fürchten. Dennoch wirken die Ängste vieler Investoren unterm Strich übertrieben. Ein Kommentar von Daniel Kerbach, Chief Investment Officer bei Merck Finck Privatbankiers.
Erstens: Das Vorhaben des Berliner Senats steht auf wackeligen juristischen Füßen. Ob die Umsetzung tatsächlich gelingt, ist mehr als fraglich. Zweitens: Der Mietendeckel in Berlin wird zu einer Sonderkonjunktur der Immobilienpreise in anderen deutschen Metropolen führen.
Strategisches Immobilieninvestment
Profitieren werden zudem die Umlandbereiche von Metropolen, denn dort sind regulatorische Vorstöße wie in Berlin weniger wahrscheinlich. Auch Standorte der zweiten Reihe haben noch Luft nach oben. Es gibt nach wie vor Kaufgelegenheiten im Immobilienmarkt – sie sind nur besser versteckt.
Grundsätzlich gilt: Ein strategisches Immobilieninvestment gehört in jedes Portfolio. Daran ändert auch die gefühlte Rechtsunsicherheit durch den Berliner Mietendeckel nichts. Eine Anlage in Immobilien und guten Immobilienaktien verspricht Stabilität und solide Ausschüttungen.
Das ist im Niedrigzinsumfeld für Anleger besonders wichtig. Wir empfehlen deswegen eine Quote von fünf Prozent für ein ausgewogenes Portfolio.
Wichtig ist, diversifiziert anzulegen – am besten global, mindestens europäisch
Zu einem diversifizierten Immobilieninvestment gehören physische Immobilien bzw. Immobilienfonds genauso wie Immobilienaktien. Wer sich aus individuellen Gründen nur auf Deutschland beschränken möchte, sollte darauf achten, nicht zu stark von einem Standort oder einer Immobilienkategorie abhängig zu sein.
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