Der Corona-Crash hat in den vergangenen Tagen die Anleger an den Finanzmärkten in ihren Bann gezogen. Die großen Aktienindizes haben in der zurückliegenden Woche zweistellige Verluste erlitten. Da sehen sich die Anleger in ihrem Vorurteil bestätigt, dass Aktien viel zu riskant sind. Tatsächlich fühlen sich viele Deutsche dem Auf und Ab an den Börsen hilflos ausgeliefert. Doch eine aktuelle Untersuchung der Schweizer Bank Credit Suisse zeigt, dass Krisen Aktienbörsen nur kurzfristig schadeten.
So haben die Aktienmärkte die während der beiden Weltkriege oder des Irakkrieges 2003 erlittenen Verluste innerhalb weniger Jahre wieder ausgleichen können. Anleger mit einer langfristigen Anlagestrategie sind in der Lage, auch große Turbulenzen zu überstehen, ohne dass die Altersvorsorge in Gefahr gerät. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Ein Blick auf die Historie zeigt, dass Kursentwicklungen eher von den Erwartungen der Marktteilnehmer, langfristigen Unternehmensdaten, der Zinsentwicklung und weltwirtschaftlichen Lage bestimmt werden. Diese Faktoren fließen in die langfristige Wertentwicklung ein. Der deutsche Aktienmarkt erzielte seit 1900 eine durchschnittliche jährliche Rendite nach Abzug der Inflation von 3,3 Prozent – zwei Weltkriegen und Börsencrashs wie 1928 oder 1987 zum Trotz. Amerikanische Aktien kamen sogar auf eine Rendite von 6,5 Prozent im Schnitt jährlich. Diese langfristige Entwicklung zeigt also, dass sich Aktien trotz temporärer Kursturbulenzen auszahlen.
Wer etwa in den deutschen Aktienindex DAX oder den US-Leitindex S&P 500 investiert, macht gemäß der Credit-Suisse-Analyse im Schnitt ab einem Investitionszeitraum von über 20 Jahren keine Verluste – unabhängig vom Einstiegspunkt. Das zeigt, dass es sich auch noch später lohnen kann, mit einem Teil seines Vermögens in Aktien zu investieren. Vorausgesetzt, der Anlagehorizont ist lang genug.
Auch mit kleinen Anlagebeträgen ist es möglich, mit Aktien oder Aktienfonds ein kleines Vermögen aufzubauen und so für das Alter vorzusorgen. Attraktive Renditen sind mit Fonds möglich, die durch den Gesetzgeber reguliert und staatlich kontrolliert werden. Die breite Anlage des Vermögens in unterschiedliche Branchen, Länder und Kapitalmärkte verteilt die Risiken. Außerdem werden die Gelder der Anleger in der Regel als Sondervermögen verwahrt – getrennt von der Bilanz der Fondsgesellschaft. Damit sind Fonds vor einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.
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