Haben die günstigen Konditionen aus Ihrer Sicht zu einer Zunahme der Baufinanzierungen geführt?
Im ersten Halbjahr 2015 liegt das in Deutschland vergebene Baukreditvolumen den Daten der Bundesbank zu Folge um 27 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zunahme unterscheidet sich stark von den vorangegangenen Jahren, in denen das Neugeschäft laut Bundesbank fast gar nicht wie in 2012 oder nur sehr moderat wie in 2013 und 2014 gewachsen ist: 2014 stieg das Kreditvolumen um lediglich 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 2013 um 2,9 Prozent. Die große Nachfrage beruht auf nach wie vor sehr guten Rahmenbedingungen für den Immobilienerwerb einerseits und dem Mangel an lukrativen Anlagealternativen andererseits. Das Volumenwachstum der Interhyp Gruppe im ersten Halbjahr 2015 liegt gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juni 2014 sogar noch deutlich über dem Marktwachstum. Hier bewähren sich die Investitionen der letzten Jahre in unser Bankpartner-Netzwerk und die Systemarchitektur, wovon auch die Prohyp-Partner profitieren.
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Besteht angesichts der günstigen Baufinanzierungszinsen die Gefahr, dass sich Immobilienkäufer übernehmen? Was sollten Berater in der Baufi-Beratung beachten, damit dies nicht geschieht?
Der Mehrwert einer professionellen, nachhaltigen Baufinanzierungsberatung liegt unter anderem darin, durch genaue Analyse der persönlichen Lebenssituation des Kunden herauszufinden, ob potenziell die Gefahr einer Überforderung durch den Kredit bestehen könnte. Eine solide Haushaltsrechnung darf gerade in der gegenwärtigen Zinssituation nicht zu kurz kommen. Leider ist der Mythos, im derzeitigen Zinsumfeld könne sich jeder eine Immobilie leisten, sehr verbreitet und die theoretische Leidensbereitschaft der Kunden teilweise enorm. Wer für die Immobilienfinanzierung jedoch auf Jahrzehnte den berühmten „Gürtel enger schnallen“ muss, dem sollte der Vermittler unbedingt zu einem anderen Objekt raten – auch wenn dies der Kunde natürlich im Moment nicht hören will. Zudem sollte jede Finanzierungslösung genügend Flexibilität bieten, um Risiken abfedern zu können, die sich trotz vorbildlicher Planung und Voraussicht nur schwer kontrollieren lassen. Ein typisches Beispiel sind hier etwa Bauverzögerungen, denen man durch Einplanung ausreichender Puffer begegnen kann.
Seite drei: „Vielfältige Motive beim Immobilienerwerb“