Die unternehmerische Investitionstätigkeit in Deutschland nimmt nach Angaben der Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) endlich wieder Fahrt auf, schlägt sich jedoch noch nicht in einer steigenden Kreditnachfrage nieder.
Im vierten Quartal 2013 verzeichneten die Unternehmensinvestitionen erstmals seit fünf Quartalen ein leichtes Wachstum. Ein Treiber war laut KfW der Wirtschaftsbau, der im ungewöhnlich milden Winter steigende Investitionen verzeichnete. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet die KfW bei den Unternehmensinvestitionen mit einem Zuwachs von fünf Prozent.
Das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit Unternehmen und Selbständigen wird sich allerdings im ersten Quartal 2014 davon noch weitgehend unbeeindruckt zeigen und um weitere 1,9 Prozent schrumpfen. Allerdings ist das Tempo des Rückgangs gebremst. Im vierten Quartal 2013 war das Kreditneugeschäft noch um 3,6 Prozent gesunken.
„Das Kreditneugeschäft hat die Talsohle bald hinter sich gelassen“, kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Endlich sehen wir die Trendwende bei den Unternehmensinvestitionen, die im Schlussquartal 2013 erstmals seit mehr als einem Jahr wieder leicht angestiegen sind.“
Kreditnachfrage nicht erhöht, trotz Investitionsanstieg
Der Anstieg der Investitionstätigkeit sei allerdings noch zu verhalten, um sich in einer deutlich stärkeren Nachfrage nach Krediten niederschlagen zu können. Die Investitionen würden verstärkt noch aus eigenen Mitteln gestemmt. „Die von uns erwartete konjunkturelle Belebung von zwei Prozent in diesem Jahr dürfte aber dafür sorgen, dass die Kapazitätsauslastung der Unternehmen zum Jahresende hin deutlich steigen wird. Dann werden größere Investitionen nötig, die verstärkt über Kredite finanziert werden müssen. Ich erwarte, dass das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen in der zweiten Jahreshälfte wieder wächst“, so Zeuner.
Es gebe jedoch auch weiterhin Abwärtsrisiken für den Kreditmarkt. Diese bestünden dabei vor allem in konjunkturellen Rückschlägen in Deutschland und der Eurozone, die derzeit am ehesten aus Richtung einiger Schwellenländer, insbesondere Russland, drohen. Der starke Euro belaste ebenfalls.
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