Das geht aus dem „KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer“ hervor. Das Geschäftsklima bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) notiert nun bei minus 11,3 Saldenpunkten – ein Plus von 5,2 Zählern gegenüber dem Vormonat, teilt die staatliche KfW Bank mit. Demnach verbessern sich beide Komponenten des Geschäftsklimas, besonders deutlich lasse allerdings der Pessimismus mit Blick auf die nähere Zukunft nach: „Die Geschäftserwartungen legen um beachtliche 7,1 Zähler auf minus 11,8 Saldenpunkte zu“, so die KfW. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage steigen demnach um 3,2 Zähler auf minus 11,2 Saldenpunkte.
Die Stimmungsaufhellung in der mittelständischen Wirtschaft erstreckt sich laut KfW über fast alle Hauptwirtschaftsbereiche. Besonders deutlich geht das Geschäftsklima im mittelständischen Bauhauptgewerbe (plus 5,9 Zähler auf minus 24,0 Saldenpunkte) nach oben. Moderate Verbesserungen melden der Einzelhandel (plus 1,3 Zähler auf minus 8,8 Saldenpunkte) und das Verarbeitende Gewerbe (plus 1,3 Zähler auf minus 22,2 Saldenpunkte). Nach einem sehr deutlichen Anstieg im Vormonat fällt im April lediglich die Stimmung bei den kleinen und mittleren Großhandelsunternehmen wieder etwas ab, sodass sie der KfW zufolge die rote Laterne übernehmen (minus 2,8 Zähler auf minus 31,5 Saldenpunkte).
Ebenso wie die Mittelständler fassen auch die Großunternehmen mehr Zuversicht: Ihr Geschäftsklima zieht um 2,3 Zähler auf minus 17,3 Saldenpunkte an, bleibt damit aber weiter hinter demjenigen im Mittelstand zurück. Die Klimaverbesserung unter den Großunternehmen steht außerdem auf einer eher schmalen Basis, denn den Anstiegen in zwei Hauptwirtschaftsbereichen (Dienstleistungen, Großhandel) stehen – allerdings nur geringe – Rückgänge in drei Hauptwirtschaftsbereichen (Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Einzelhandel) gegenüber, so die KfW.
Chefvolkswirtin: „Die Richtung stimmt“
„Das Geschäftsklima der mittelständischen Unternehmen steigt zum dritten Mal in Folge, womit gemäß Daumenregel der Stimmungsumschwung hin zum Besseren zumindest in diesem Segment der Wirtschaft vollzogen ist“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Insgesamt sei die konjunkturelle Durststrecke wohl weitgehend durchschritten.
„Großunternehmen und Mittelständler blicken inzwischen wieder zuversichtlicher in die nähere Zukunft, als dies noch zu Beginn des Jahres der Fall war. Die Niveaus der Stimmungsindikatoren sind gemessen am langfristigen Standard zwar noch trübe, aber die Richtung stimmt“, sagt sie. Auch harte Konjunkturdaten wie die Produktion und der Großhandelsumsatz stützen demnach den positiven Trend und Destatis habe Ende April in seiner Erstschätzung entgegen der ursprünglich befürchteten erneuten Schrumpfung sogar einen realen Anstieg des BIP im ersten Quartal gemeldet. „Ich sehe mich in meiner Erwartung bestärkt, dass wir 2024 die Rückkehr zu einem moderaten Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr sehen werden, das sich dann 2025 spürbar beschleunigen wird“, so Köhler-Geib.
Das KfW-Ifo Mittelstandsbarometer basiert auf einer größenklassenbezogenen Auswertung der Ifo Konjunkturumfragen, aus denen unter anderem der bekannte Ifo Geschäftsklimaindex berechnet wird.