Kfz-Branche: „Die Dimension der Veränderung verstehen“

Cash.: KPMG sieht drei große Veränderungstreiber auf die Kfz-Versicherer zukommen: die On-Demand-Mobilitätsangebote, die autonome Fahrzeugtechnik und eine Verlagerung der Haftung hin zu den Automobilherstellern. In welche Richtung werden sich die Kfz-Versicherungskonzepte entwickeln?

Schulze Lammers: Die Zukunft der Mobilität wird von den großen Trends wie Konnektivität, autonomes Fahren, Sharing-Economy, aber auch Elektrifizierung bestimmt.

Diese Entwicklung wird die Mobilität – wie wir sie heute kennen – massiv verändern. Ich glaube aber, dass wir gerade erst beginnen, die eigentliche Dimension der Veränderung zu verstehen.

Denn was heißt es für unsere Städte, wenn Parkflächen nicht mehr nötig sind? Was bedeutet es für die ländlichen Gegenden, wenn Mobilität viel einfacher zur Verfügung steht und auch Menschen, die heute de facto von individueller Mobilität abgeschnitten sind, sich wieder selbstbestimmt fortbewegen können?

Diese Veränderungen werden auch Auswirkungen auf Versicherungsleistungen haben. Die klassische, fahrzeugbezogene Absicherung mit einer Kombination aus Kfz- Haftpflicht- und Kaskoversicherung wird vermutlich eher an Bedeutung verlieren.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich eine Haftpflichtversicherung für ein Fahrzeug abschließe, das ich selbst gar nicht mehr beeinflussen kann, weil es kein Lenkrad mehr hat und das nachts selbstständig zur Wartung fährt.

Und wenn ich das Fahrzeug nicht mehr kaufe, sondern nur noch einzelne Fahrten buche, fällt auch die Kasko-Absicherung weg. Die Absicherung solcher Risiken wird sich vermutlich zu industriellen Angeboten verlagern.

Diese Entwicklungen gehen aber nicht von heute auf morgen und insbesondere die nähere Zukunft wird eher durch das Nebeneinander unter- schiedlicher Ansätze und Modelle geprägt sein.

Seite drei: „Cyber-Risiken gewinnen an Relevanz“

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