„Die Kfz-Versicherung, so wie wir sie heute kennen, wird sterben“, prognostiziert Hartmuth Kremer-Jensen, Mitglied der Geschäftsführung beim Versicherungsmakler Aon Risk Solutions in Deutschland. Ursache für ihr langsames Verschwinden sei der Trend zum autonomen Fahren.
„Der Verbrennungsmotor wird früher oder später verschwinden. Und langfristig wird sich das autonome Fahren durchsetzen“, erwartet Kremer-Jensen. Der Trend dazu sei unumkehrbar. Am Ende werde der Fahrer eines Autos dieser Bezeichnung nicht mehr gerecht.
„Er wird zum Passagier seines Fahrzeugs. Diese Entwicklung vollzieht sich in mehreren Automatisierungsstufen: vom teilautomatisierten Fahren über das hochautomatisierte Fahren und das vollautomatisierte Fahren bis zum autonomen Fahren“, sagt er.
Kampf um Marktanteile
Kremer-Jensen geht davon aus, dass Kfz-Unfälle und Schadenhöhen im Zuge der Automatisierungsstufen zurückgehen werden: „Die Kfz-Haftpflichtversicherung nach heutigem Verständnis wird dann für ein Fahrzeug nahezu bedeutungslos.
Sogar die Kaskoversicherungen werden unwichtiger. So können zum Beispiel vernetzte Autos eine Fahrt bei Hagelschauer selbstständig meiden. Auch Diebstähle werden zunehmend erschwert.“
Profiteure dieser Entwicklung seien vor allem die Kunden der Versicherer. „Unternehmen mit Kfz-Flotte dürfen damit rechnen, künftig weniger für ihre Versicherung bezahlen zu müssen.
Denn die Kfz-Versicherer werden im Zuge des Trends zu selbstfahrenden Autos mit günstigeren Preisen um Marktanteile kämpfen“, erwartet Kremer-Jensen. (kb)
Foto: Aon
Mehr Beiträge zum Thema:
Wie wechselbereit sind die Versicherten?
Kfz-Versicherungsmarkt könnte bis 2050 um 70 Prozent schrumpfen