Kfz-Versicherern droht 2023 mehr als 2,5 Milliarden Euro Verlust

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV
Foto: GDV
Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Die deutschen Kfz-Versicherer drohen in diesem Jahr Verluste von mehr als 2,5 Milliarden Euro. Das geht aus Hochrechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft hervor. Die Versicherer bereiten die Kunden bereits auf weitere Prämienerhöhungen vor.

Die deutschen Kfz-Versicherer werden in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro machen. Das geht aus einer aktuellen Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. „Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro – aber die Versicherer müssen über 32,8 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. Unter dem Strich stehen jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,09 Euro gegenüber“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.    Hintergrund ist die hohe Inflation.

Im Vergleich zum Vorjahr dürften die Einnahmen der Kfz-Versicherer um 3,7 Prozent steigen, die Ausgaben jedoch um rund zwölf Prozent – insbesondere wegen höherer Reparaturkosten. „Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer“, so Asmussen. Dieser Trend zeige sich bereits seit Längerem. „Im vergangenen Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 3.700 Euro zu Buche geschlagen haben – 2013 waren es noch 2.400 Euro“, so Asmussen.

Zusätzlich zu den höheren Reparaturkosten stiegen nach dem Ende der coronabedingten Mobilitätseinschränkungen zudem die Unfallzahlen und damit die Schäden weiter an.  Um wieder aus der Verlustzone zu kommen, müssten die Kfz-Versicherer die Prämien anpassen. „Selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung“, so Asmussen. Wie sich die aktuelle Situation aber konkret auf die Prämien auswirken werde, sei eine unternehmensindividuelle Entscheidung jedes einzelnen Versicherers und nicht Sache des Verbandes.

Bereits am Montag dieser Woche hatte das Vergleichsportal Verivox berichtet, dass die Preise in der Kfz-Versicherungim Schnitt um 8,8 Prozent gestiegen sein.

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