Kfz-Versicherung: „Innovationen sind wichtig, aber schnell kopiert“

Experte Schmidt-Gallas fordert außerdem, dass die Versicherer für unverzichtbare Leistungen, wie etwa die Schadenbearbeitung, „eine Basis für eine Wertargumentation“ legen müssten. Darum hält er in der Schadenbearbeitung eine Unterscheidung in „Gold- und Standard“-Kunden für überlegenswert. Sind solche Ansätze in Zukunft denkbar – wenn nicht gar zwingend erforderlich, um profitabel wirtschaften zu können?

Grundsätzlich ist für die Zukunft vieles denkbar. Wir stehen heute auf dem Standpunkt, dass jeder Kunde Anspruch auf eine bestmögliche Schadenbearbeitung hat. Dabei unterscheiden wir nicht in Kunden erster oder zweiter Klasse. Gerade unsere Schadenregulierungspraxis ist es, die den BGV auszeichnet. Sie unterscheidet uns deutlich von den Mitbewerbern.

Wer einmal die Schadenregulierung beim BGV erlebt, weiß seine Vorzüge zu schätzen. Dies gilt insbesondere, wenn der Kunde schon Erfahrungen mit anderen Regulierungspraktiken gemacht hat. Kfz-Werkstätten – nicht nur in Baden – empfehlen den BGV weiter, da er schnell und zuverlässig reguliert. Nicht umsonst zählt der BGV zu den Kfz-Versicherern mit der geringsten Beschwerdequote bundesweit. Von dieser Leistungsfähigkeit sollen alle Kunden profitieren.

Noch bis zum 30. November werden erneut viele Autofahrer in Deutschland die Möglichkeit nutzen, ihre Kfz-Versicherung zu wechseln. Mit welcher Wechsel-Dynamik rechnen Sie in diesem Jahr?

Gerade in Phasen einer Prämienniveauerhöhung orientieren sich viele Kunden neu. Das war auch in den vergangenen Jahren so. Wir sind optimistisch, dass wir mit unserem starken Kfz-Tarif auch zum Wechsel 2014/2015 an das positive Vorjahres-Ergebnis anknüpfen können. Hier haben wir ein gutes Plus verzeichnet, mit mehr Neuverträgen als Kündigungen.

Welche Prämienpolitik fährt ihr Haus für das nächste Jahr?

Unsere Tarife werden sich im kommenden Jahr nur sehr moderat ändern. Dabei halten wir an unserer bewährten Strategie fest: Wir setzen auf leistungsstarken Versicherungsschutz zu fairen Prämie. Rabatte wird es auch bei uns weiterhin nicht geben. Sie finden immer jemanden, der billiger ist; aber kaum jemanden, der besser ist. Qualität zeigt sich im Preis- Leistungsverhältnis und nicht in der Höhe des Rabattes.

Welche Trends beobachten Sie jeweils in den Sparten Haftpflicht, Teil- sowie Vollkasko?

In der Kfz-Haftpflicht dürften die Beitragsanpassungen bei etwa einem Prozent liegen, in der Voll- und Teilkasko leicht darüber. Dies liegt daran, dass der Schadenbedarf hier noch deutlich über den Prämieneinnahmen liegt, während wir im Haftpflichtbereich tendenziell eine Entspannung verzeichnen. In beiden Fällen ist jedoch noch keine Auskömmlichkeit erreicht.

Insgesamt wird aber nach Berücksichtigung der Schadenfreheits-Klassen-Umstufungen und Typ- beziehungsweise Regionalklassenanpassungen das Beitragsniveau nahezu unverändert bleiben. Was den Kundenwunsch betrifft, so stellen wir fest, dass die preisgünstigste Produktlinie immer weniger gewählt wird. Qualitätserwägungen haben Vorrang vor Billiglösungen.

Interview: Lorenz Klein

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