Kfz-Versicherung: Die Hauptsaison für Marderbisse beginnt

Bildagentur PantherMedia / Pictograph
Rund 90 Millionen Euro Schaden verursachten Marder 2021.

Wer bereits einen Marder in Motorraum seines Autos hat wüten sehen, kennt die Schäden. Zerfetzte Dammmatten, durchgekaute Zündkabel, angeknabberte Gummi-Manschetten. Schäden durch bisswütige Marder sind ärgerlich. Weil die Tiere sehr hartnäckig an ihrem Revier festhalten, kann's auch richtig teuer werden. Mit dem Frühling startet die neue Marder-Saison. Der GDV warnt.

Mehr als 200.000-mal jährlich beißen Marder die Kabel und Schläuche kaskoversicherter Pkw kaputt. Besonders gefährdet sind die Autos im Frühjahr: Von April bis Juni liegt die Zahl der Marderbisse nach einer Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft deutlich über dem Jahresdurchschnitt.

„Im Frühjahr reagieren Marder besonders bisswütig auf fremde Duftmarken“, erklärt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Solche Duftmarken sind in Motorräumen häufig: Marder fühlen sich in menschlichen Siedlungsgebieten wohl und schlüpfen gerne in die warmen Motorräume von Pkw. Hier markieren sie dann mit einem Sekret ihr Revier. Parkt ein Auto in verschiedenen Revieren, werden die entsprechend markierten Leitungen von anderen Mardern häufig komplett zerbissen. „Wird eine zerbissene Leitung zu spät bemerkt, kann das gefährliche Ausfälle der Fahrzeugtechnik verursachen“, so Käfer-Rohrbach.

Besonders gravierend bei Elektroautos

Besonders gravierend sind Marderbisse bei Elektroautos, da bei defekten Hochvoltkabeln oft der gesamte Kabelsatz ausgetauscht werden muss.  So kann man sein Fahrzeug vor Mardern schützen:   Durch regelmäßige Blicke unter die Motorhaube werden Marderbesuche schnell bemerkt. Mit speziellen Sprays lässt sich das Sekret zwar neutralisieren, eine professionelle Reinigung des Motorraums wird allerdings empfohlen. Marder gelangen in der Regel durch die Fahrzeugunterseite in den Motorraum. Die Installation einer engmaschigen Drahtmatte unter dem Motor hält die gelenkigen Tiere von dem Einstieg ab. Reicht dies nicht aus, schützen zusätzliche Kabelummantelungen vor Biss-Schäden.

Abschreckende Wirkung entfalten kleine Metallplättchen, die an den Einstiegsorten Stromschläge absondern, ohne die Tiere zu verletzen. Ähnlich unangenehm sind (für den Menschen nicht hörbare) Ultraschallwellen, die Marder zum Verlassen des Motorraumes animieren.  

Nicht jeder Tarif deckt Schäden umfassend ab

Gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse schützt eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Einige Tarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto.

Dann zahlt die Versicherung auch in den Fällen, in denen angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen.

Im Jahr 2021 haben nach Angaben des GDV die Kfz-Versicherer für Reparaturen nach Marderbissen insgesamt 92 Millionen Euro gezahlt, also durchschnittlich rund 450 Euro pro Beißattacke.

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