Wenn die Versicherer von Werkstattbindung, Werkstattbonus oder Werkstatttarif sprechen, ist das Prinzip stets dasselbe: Der Versicherte erklärt sich grundsätzlich dazu bereit, Kaskoschäden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen. Im Gegenzug wird die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung deutlich günstiger.
Bis zu 20 Prozent lassen sich damit sparen, so die ADAC Autoversicherung. Der Grund: Die Partnerwerkstätten erhalten von den Versicherern regelmäßig Aufträge, sind dadurch besser ausgelastet und können ihre Reparaturpreise günstiger kalkulieren. Dadurch sinkt die Prämie der Versicherungskunden.
Auf Hol- und Bringservice sowie Ersatzfahrzeug achten
Bei einem Kaskoschaden muss sich der Autofahrer umgehend bei seiner Versicherung melden. Diese teilt ihm dann mit, zu welcher Partnerwerkstatt das Auto gebracht werden sollte. Die Werkstätten sind in der Regel vom TÜV oder der DEKRA geprüft und gewähren auf die durchgeführten Arbeiten eine Garantie.
Nicht immer aber befindet sich die Partnerwerkstatt in unmittelbarer Nähe. Gerade im ländlichen Raum kann sie auch etwas weiter entfernt liegen. Deshalb sollten Autofahrer, die sich für einen Vertrag mit Werkstattbindung entscheiden, auf den Service achten. Der Versicherer sollte im Schadenfall einen Hol- und Bringservice für das Auto anbieten und für die Zeit der Reparatur ein kostenloses Ersatzfahrzeug stellen.
Für Leasingfahrzeuge sind solche Angebote nicht geeignet. In welcher Werkstatt das Fahrzeug zu reparieren ist, schreibt meist der Leasinggeber vor. Auch wenn das Auto per Kredit finanziert wurde, kann es sich ähnlich verhalten.
Belohnung für eine umsichtige Fahrweise
Eine weitere Möglichkeit, um bei der Kfz-Versicherung zu sparen, sind sogenannte Telematik-Bausteine. Belohnt wird bei ihnen eine umsichtige und vorausschauende Fahrweise. Bei manchen Versicherern können Autofahrer ihre Prämie um bis zu 30 Prozent reduzieren.
Dafür wird das Fahrverhalten mit einer App auf dem Smartphone – je nach Anbieter kombiniert mit einem Stecker oder Sensor – gemessen. Sicheres Fahren wird beispielsweise durch das Beschleunigungs- und Bremsverhalten, das Fahrverhalten in Kurven und die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen erkannt. Ermittelt werden so ein Punktestand und eine Ersparnis bei der Versicherungsprämie.
Besonders interessant sind nach Aussage des ADAC Telematik-Angebote für Fahranfänger. Damit lasse sich besonders viel sparen. Zudem erhielten die jungen Fahrerinnen und Fahrer über die App regelmäßiges Feedback zu ihrem Fahrverhalten. Nutzer können so ihren eigenen Fahrstil überprüfen und kontinuierlich verbessern. Aber auch für erfahrene Autofahrer kann sich das Modell lohnen. Je höher die Versicherungsprämie desto spürbarer kann die Ersparnis ausfallen, so die ADAC Autoversicherung.
Die Versicherer hoffen, dass die regelmäßige Nutzung einer Telematik App Autofahrer zu einer vorausschauenden Fahrweise animiert und so dazu beiträgt, das Unfallrisiko zu senken.