Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov von Februar 2014 zur Wechselaffinität der deutschen Autofahrer ist die Zahl der Kfz-Wechsler 2013/2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber zurückgegangen.
Lag sie den Hochrechnungen der Marktforscher zufolge 2012 noch bei 1,6 Millionen Personen, kommt die aktuelle Studie nunmehr nur noch auf rund 1,5 Millionen Kfz-Versicherungswechsler – ein Minus von 100.000 Wechselwilligen.
Auch Versicherungswechsler von Beitragssteigerungen betroffen
Die preisbewusste Klientel der Versicherungswechsler musste in den vergangenen Jahren Beitragserhöhungen hinnehmen. Den Auswertungen des Portals zufolge kletterte die Durchschnittsprämie für die Kfz-Wechsler um rund zehn Prozent. Dabei wurde keine Sparte geschont: Die Preise zogen sowohl in der Kfz-Haftpflicht als auch in der Teil- und Vollkasko an.
Am härtesten traf es die jungen Autofahrer. Von den Autoversicherern seit jeher als Risikogruppe eingestuft und mit den höchsten Beiträgen belegt, mussten junge Autohalter bis 23 Jahre im Betrachtungszeitraum 2011 bis einschließlich 2013 die kräftigste Steigerungsrate bei den Prämien hinnehmen – und dies trotz ihres Wechsels zu günstigeren Anbietern.
Im Schnitt stiegen die Versicherungsausgaben für das Auto für diese Gruppe um gut 20 Prozent.
Routinierte Fahrer zahlen die niedrigsten Versicherungsprämien
Wer Führerschein und Auto dagegen bereits einige Jahre besaß, kam deutlich glimpflicher davon – sowohl hinsichtlich der generellen Beitragsbelastung als auch bei der Steigerungsrate.
So lag die durchschnittliche Kfz-Prämie bei den 24- bis 30-Jährigen 2013 nur leicht über 500 Euro im Jahr, die Steigerung zu 2011 fiel mit 63 Euro nicht halb so hoch aus wie die der Fahranfänger. Noch geringere Grundpreise und Aufschläge zahlten die routinierten Fahrer zwischen 30 und 65 Jahren sowie die Rentner.
Treue von Versicherern nicht belohnt
Ein regelmäßiger Vergleich der eigenen Kfz-Versicherung lohnt sich in den meisten Fällen. Denn wer über viele Jahre bei einer Kfz-Versicherung bleibt, wird eben oft nicht in Form niedriger Beiträge für seine Treue belohnt – sondern darf im Gegenteil jedes Jahr mehr für den gleichen Versicherungsschutz bezahlen.
Nur fällt das vielen Versicherten nicht auf, da die Erhöhung auf der Abrechnung durch die Ersparnis des steigenden Schadenfreiheitsrabatts oft nicht direkt ersichtlich ist.
Im besten Fall können Pkw-Halter durch einen Anbietervergleich und den Wechsel von ihrer sehr teuren Gesellschaft in einen günstigen Tarif einer anderen Versicherung bis zu 850 Euro Jahresbeitrag sparen.
Autor Sascha Rhode ist Versicherungsexperte beim unabhängigen Vergleichsportal Check24.de.
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