KGAL investiert in Mega-Wasserstoffprojekt auf Ex-AKW-Gelände bei Lubmin

Luftbild/Visualisierung der geplanten Anlage bei Lubmin
Foto (Visualisierung): PtX Development
Die Visualisierung des geplanten Wasserstoff-Hubs in Lubmin mit der Ptx-Development-Großelektrolyseur-Anlage im Vordergrund.

Der Spezialfonds ESPF 6 des Asset Managers KGAL investiert in ein riesiges Projekt zur Produktion von "grünem" Wasserstoff. Der Standort ist ausgerechnet das Gelände eines ehemaligen AKW. Dem Unternehmen wurde zudem von einer staatlichen Institution eine wichtige Aufgabe übertragen.

Das Projekt mit einer Gesamtkapazität von bis zu 1.050 Megawatt (also gut ein Gigawatt) entsteht am Ostseehafen Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und ist Teil des größten geplanten Zentrums für die Herstellung und den Import von grünem Wasserstoff in Deutschland mit europaweiter Bedeutung, teilt KGAL mit. Die Erfolgsaussichten der KGAL-Beteiligung seien hervorragend, so das Unternehmen ohne Nennung konkreter Zahlen.

Partner der KGAL sind die Ptx Development GmbH als Initiator des Projekts und der deutsche Spezialist für grüne Energie, GP Joule, als Projektierer. GP Joule ist den Angaben zufolge bereits seit 2012 im Wasserstoffgeschäft aktiv und zählt damit zu den Pionieren der Branche.


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Das Projekt Lubmin wird auf der Fläche eines ehemaligen Kernkraftwerks gebaut, das Land ist bereits gesichert, so KGAL. Offenkundig handelt es sich um das Gelände des einstigen AKW Greifswald/Lubmin. In der ersten Projektphase, die 2028 abgeschlossen sein soll, wird demnach eine Elektrolysekapazität von circa 210 Megawatt installiert. In der zweiten Phase folgen in Stufen weitere 840 Megawatt. Lubmin wird eine jährliche Wasserstoffproduktion von rund 100.000 Tonnen erreichen, kündigt KGAL an.

Wasserstoff zentral für Energiewende

Die Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse dient der Speicherung von Strom aus Erneuerbaren Energien und dessen spätere Rückumwandlung in grundlastfähigen Strom sowie die direkte Produktion von Wärme oder Antriebsenergie etwa für Maschinen oder Fahrzeuge. Entsprechend große Kapazitäten zur Produktion und zum Transport von Wasserstoff sind damit ein zentrales Element der Energiewende. Durch Elektrolyse wird Wasser in Wasser- und Sauerstoff aufgespalten.

Als Vorteile des Standorts Lubmin für die Herstellung und Vermarktung von „grünem“ Wasserstoff sieht KGAL unter anderem die Verfügbarkeit von bis zu 2,8 Gigawatt Offshore-Windenergie für die Elektrolyse, den Zugang zu Wasser aus der Ostsee für die Herstellung von Wasserstoff, den privilegierter Anschluss an das Höchstspannungs-Stromnetz des Anbieters 50Hertz sowie eine direkte Anbindung an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz.

Die strategische Bedeutung des Wasserstoff-Hubs Lubmin werde durch vier weitere Projekte, die auf dem Areal geplant sind, noch verstärkt. Insgesamt entsteht dort eine Elektrolysekapazität von rund vier Gigawatt. Hinzu kommen Wasserstoff-Importe über den Industriehafen. Zum Vergleich: Heute beträgt die Elektrolyseleistung in ganz Deutschland laut KGAL weniger als ein Gigawatt.

KGAL mit Management von KfW-Fördertopf betraut

Der Impact-Fonds KGAL ESPF 6 hat sich den Angaben zufolge bereits an einem Projekt zur E-Kerosin-Produktion in Dänemark beteiligt. Die Weichen für weitere Investments seien gestellt. Die Pipeline des Fonds hat demnach ein Investitionsvolumen von 1,4 Milliarden Euro, die sich auf Vorhaben in neun europäischen Ländern mit insgesamt 18,5 Gigawatt Elektrolyseleistung verteilen.

Carolin Vormann, Head of Institutional Business der KGAL, betont: „In dem dynamischen Wachstumsfeld der Energietransformation – und hier insbesondere grünem Wasserstoff – sind Zugang zu Projekten und Marktkenntnis die wichtigsten Erfolgsfaktoren. Dass die KGAL beides besitzt, zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass die Förderbank KfW die KGAL mit dem Management ihres 270 Millionen Euro schweren Förderfonds für grüne Wasserstoffprojekte betraut hat.“

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