Bei der Entscheidung für die KGAL spiele ESG, also die Nachhaltigkeit, eine immer größere Rolle, teilt das Unternehmen mit. Der Platzierungserfolg neuer Fonds hänge heutzutage nicht allein von ihrem Chance-Risiko-Profil, sondern immer stärker auch von überzeugenden ESG-Konzepten ab. Gert Waltenbauer, CEO der KGAL GmbH & Co. KG: „Bei Investorengesprächen ist Nachhaltigkeit inzwischen häufig Punkt Eins auf der Agenda.“
Seit Januar 2021 ist die KGAL den Angaben zufolge durch Reduktion und Kompensation von CO2-Emissionen ein klimaneutraler Assetmanager in Bezug auf ihren unmittelbaren Geschäftsbetrieb. Die Arbeit entlang der definierten „carbon neutral“ Roadmap laufe, um schrittweise sämtliche Emissionen in der KGAL und auch den Investment-Portfolios auf netto null zu senken. Wegen der außerordentlichen Bedeutung des Themas wurde das ESG Office personell verstärkt und ist nun direkt an die Geschäftsführung angegliedert.
Die KGAL plant nach dem ESG-orientierten Fonds Wohnen Core 3 und dem „Impact“-Fonds ESPF 5 zwei neue „Impact“-Fonds im Jahresverlauf. Neben einem Erneuerbare-Energien-Fonds mit Fokus auf Green Hydrogen Technologien will die KGAL erstmals einen europäischen Wohnimmobilienfonds nach Artikel 9 SFDR (Offenlegungsverordnung) anbieten.
Neugeschäftsvolumen mehr als verdoppelt
2021 hat sich das Neugeschäftsvolumen auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, so KGAL. Gemeint sind damit offenbar die Investitionen in neue Assets. Der Anfang 2021 aufgelegte Fonds Wohnen Core 3 wurde kurz nach Start bis zum Hardcap bei 500 Millionen Euro Eigenkapital aufgestockt und ausplatziert. Das Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von circa einer Milliarde Euro ist laut KGAL bereits zu mehr als 70 Prozent allokiert – in fünf großvolumigen Objekten verteilt über ganz Deutschland. Im Segment der Gewerbeimmobilien hat KGAL ebenfalls Objekte angekauft, etwa in Premiumlagen von Prag, Brüssel, Barcelona und London.
Insgesamt hat das Real Estate Team im letzten Jahr 15 Akquisitionen in sieben Ländern umgesetzt, darunter erstmals Engagements in Spanien und Belgien. Das verwaltete Investitionsvolumen ist um 1,2 auf mehr als 8,3 Milliarden Euro angestiegen. Die Vermietungsquote im Gesamtportfolio beträgt den Angaben zufolge auch nach zwei Jahren Corona 98,5 Prozent. Der Offene Immobilien-Publikumsfonds KGAL Immosubstanz hat 2021 eine Performance von 3,7 Prozent erzielt und kommt drei Jahre nach Start auf 11,5 Prozent Gesamtrendite.
Erstmals Beteiligung an EE-Projektentwickler
2021 sind zudem Windkraft- und Solarstrom-Projekte der KGAL mit einer Gesamtkapazität von rund 1,5 Gigawatt in die Entwicklung, den Bau oder den Betrieb gegangen. Zuvor hatte das gesamte Erneuerbare-Energien-Portfolio der KGAL eine Kapazität von etwa 1,2 Gigawatt. Ein Großteil der neuen Projekte entfiel auf den Fonds ESPF 4, der inzwischen weitgehend befüllt sei.
Beim Nachfolger ESPF 5 handelt es sich um den ersten „Impact-Fonds“ der KGAL. Binnen weniger Monate hat das Unternehmen demnach das erste Closing mit gut 260 Millionen Euro Eigenkapital erreicht. Das ist mehr als die Hälfte des Zielvolumens. Nahezu 20 Prozent der zugesagten Gelder haben die Transaktionsmanager bislang investiert.
Unter den ersten Investments befindet sich eine Premiere für die KGAL: die Beteiligung des Fonds ESPF 5 an einem Projektentwickler, namentlich GP Joule Projects. Der ESPF 4 hat sich ebenfalls beteiligt. „Beide Fonds erhalten Zugang zu einer umfangreichen, attraktiven Projektpipeline, die gemeinsam mit GP Joule noch weiter ausgebaut werden soll“, heißt es in der Mitteilung.
Zwei Airbus A320 gekauft
In der Luftfahrtbranche sieht KGAL im aktuellen Markt Opportunitäten für attraktive Flugzeuginvestments. So hat das Aviation Team antizyklisch für den Fonds KGAL APF 3 zwei Airbus A320 angekauft. Zudem hat die GOAL, ein Joint Venture mit der Lufthansa, zwei Maschinen als Eigeninvestment erworben. Gegen Jahresende ist der Fonds APF 5 als Single Account für ein deutsches berufsständisches Versorgungswerk gestartet. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieses Flugzeugfonds beträgt rund 150 Millionen Euro.
Rekordniveau erreichte den Angaben zufolge das Geschäft mit Japanese Operating Leases (JOLs). Die Lufthansa Leasing, ein weiteres Joint Venture von KGAL und Lufthansa, hat 2021 insgesamt 20 Maschinen für die Lufthansa-Gruppe mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden US-Dollar mithilfe von JOLs finanziert.
Die KGAL rechnet mit einer weiter steigenden Bedeutung von Sachwerten in den Portfolios institutioneller Investoren. Wegen des erwarteten Wachstums soll die Zahl der Beschäftigten von derzeit 338 deutlich steigen.