KI-Einsatz in der Finanzbranche: Chancen und Herausforderungen

abgeschnittene Ansicht von Geschäftsmann beim Händeschütteln mit lächelndem Roboter im Büro
Bildagentur PantherMedia / VitalikRadko
KI als neuer Partner im Asset Management und im Vertrieb

Dass Künstliche Intelligenz (KI) das aktuelle Buzz-Word der Investmentwelt ist, ist hinlänglich bekannt. Doch was verändert sich durch die neuen, intelligenten Anwendungen konkret für den einzelnen Anleger, in der täglichen Arbeit des Portfoliomanagements sowie für Finanzunternehmen generell?

Orientierung liefert ein Überblick der Vor- und Nachteile von KI-Anwendungen für die Investmentbranche, zusammengestellt von Martins Sulte, CEO und Mitgründer von Mintos, der Multi-Asset-Plattform, die einen einzigartigen Mix aus alternativen und traditionellen Anlagemöglichkeiten bietet:

Fünf Vorteile des Einsatzes von KI im Finanzwesen und in der Investmentwelt:

  1. Die Datenanalyse wird effizienter: KI kann große Datenmengen aus verschiedenen Quellen analysieren, darunter Finanznachrichten, Marktdaten, Wirtschaftsdaten und mehr. Diese Analyse kann Anlegern dabei helfen, Muster, Trends und Anlagemöglichkeiten zu erkennen, die mit einer manuellen Analyse so nicht möglich wären. Im Portfoliomanagement eröffnet die KI damit neue Möglichkeiten durch höhere Effizienz, Genauigkeit und Zugänglichkeit.
  2. Bessere Marktvorhersagen verhelfen zu fundierteren Entscheidungen: Mithilfe fortschrittlicher Algorithmen kann die KI historische Daten und Echtzeitdaten verarbeiten, um Bewegungen auf den Finanzmärkten vorherzusagen. Obwohl sie keine perfekten Vorhersagen garantieren kann, kann sie Portfoliomanagern und Anlegern wertvolle Informationen liefern, um fundiertere Entscheidungen zu treffen.
  3. Automatisierung im Portfoliomanagement schreitet voran: KI-Systeme können zur automatischen Verwaltung von Anlageportfolios auf der Grundlage der Ziele eines Anlegers, seines Risikoprofils und der Marktbedingungen eingesetzt werden. Dies kann die Auswahl von Anlagen, den Ausgleich des Portfolios und eine Neuausrichtung als Reaktion auf Marktveränderungen umfassen.
  4. Algorithmen beschleunigen den Handel: KI kann mithilfe komplexer Algorithmen Hochfrequenzgeschäfte durchführen, um Arbitragemöglichkeiten zu erkennen und kleine Preisbewegungen auf den Finanzmärkten auszunutzen. Diese Art des Handels kann schneller und effizienter durchgeführt werden als der manuelle Handel.
  5. Die Betrugserkennung wird verbessert: KI kann zur Aufdeckung und Verhinderung von Finanzbetrug eingesetzt werden, indem sie Anomalien in Daten oder Verhaltensmustern identifiziert, die auf betrügerische Aktivitäten hindeuten könnten.

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„Trotz ihrer vielen Vorteile bringt der vermehrte Einsatz von KI im Finanzsektor auch Herausforderungen und Risiken mit sich“, ordnet Mintos-CEO Martins Sulte ein. „Die Komplexität der Algorithmen und die mangelnde Transparenz der Entscheidungsprozesse lassen Bedenken hinsichtlich Fairness und Datensicherheit aufkommen: Die Einbeziehung der künstlichen Intelligenz (KI) in die Finanzdienstleistungen hat zu einer bedeutenden Entwicklung geführt, erfordert aber ein sorgfältiges und bewusstes Management im Umgang mit den entstehenden Risiken.“


Vier Herausforderungen durch den Einsatz von KI im Finanzwesen und in der Investmentwelt:

  1. Umgang mit persönlichen Daten und Datenschutz müssen transparent sein: Eine der größten Herausforderungen ist der Schutz der persönlichen Daten der Kunden. Der Einsatz von KI-Systemen zur Kundenbewertung und zum Angebot personalisierter Dienstleistungen erfordert Transparenz und Kontrolle über die Datenverarbeitung. Ohne angemessene Transparenzmechanismen verstehen die Kunden möglicherweise nicht vollständig, wie ihre Daten verwendet werden und welche Entscheidungen auf dieser Grundlage getroffen werden.
  2. Algorithmen können Fehler verursachen: Die Verwendung von Algorithmen zur Erstellung von Kundenprofilen kann das Risiko der Diskriminierung mit sich bringen. Wenn die Daten, die zum Trainieren der Algorithmen verwendet werden, nicht repräsentativ sind oder wenn die Algorithmen selbst nicht richtig kalibriert sind, kann es zu unfairen Ungleichheiten bei Finanzentscheidungen kommen, etwa bei der Bewilligung von Krediten oder beim Angebot von Finanzprodukten.
  3. Cybersicherheit steht vor neuen Herausforderungen: KI-Systeme, die zur Analyse großer Mengen von Finanzdaten eingesetzt werden, müssen vor externen Bedrohungen wie Hackern und Sicherheitsverstößen geschützt werden. Darüber hinaus muss die Integrität der Algorithmen selbst sichergestellt werden, um Manipulationen oder Eingriffe zu vermeiden, die die Verlässlichkeit von KI-gestützten Finanzentscheidungen beeinträchtigen könnten.
  4. Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems sind schwer einzuschätzen: Die breite Einführung von KI-Systemen könnte zu plötzlichen und unvorhergesehenen Veränderungen der Finanzmarktdynamik führen – mit dem Risiko von Destabilisierung und Systemkrisen.

Chancen maximieren und Risiken minimieren

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration der künstlichen Intelligenz in den Finanzsektor eine bedeutende Chance darstellt, die bei sorgfältigem und verantwortungsvollem Umgang sowohl für den einzelnen Anleger als auch für das Finanzsystem als Ganzes erhebliche Vorteile bringen kann“, so Sulte.

KI könne menschliches Fachwissen nicht ersetzen, aber durch die Integration der Rechenfähigkeiten von Maschinen mit menschlicher Intuition könnten effizientere Ergebnisse erzielt werden. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Unternehmen solide Strategien und Verfahren zur Datenverwaltung, zur Gewährleistung der Cybersicherheit und zur Bewertung des Systemrisikos einführen, um die Vorteile der KI zu maximieren und potenzielle Risiken für die Kunden und das System als Ganzes zu mindern“, fordert der Mintos-CEO.

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