Marktbeobachter vermuten, dass das Wachstum bei üblichen Rechenzentren in den kommenden Jahren bei 6-8 Prozent p.a. liegt. Ferner kommen bei spezialisierten Anbietern weitere 3-4 Prozent durch KI hinzu, so die Prognosen.
Insbesondere beim europäischen Markt für Rechenzentren sehen die Experten ein großes Potenzial. So soll dieser bis 2035 um bis zu 420 Prozent wachsen – zum Vergleich: in den USA stehen die Prognosen bei 250 Prozent. Aktuell werden lediglich 25 Prozent der europäischen Daten in Europa selbst verarbeitet bzw. gespeichert. Allerdings, so die Vermutung, wird in den kommenden Jahren viel investiert und „nach Hause geholt“, so Morgan Stanley. Das Thema Datensouveränität ist neben dem Trend hin zu KIs großer Treiber des europäischen Wachstums.
Es überrascht wenig, dass sich Anleger das Wachstum von Rechenzentren zunutze machen möchten. Zur Verfügung steht beispielsweise der Global X Data Center REITS & Digital Infrastructure ETF. Doch ungeachtet des KI-Trends konnte dieser in den vergangenen 12 Monaten lediglich 17,8 Prozent zulegen, wohingegen das Plus beim branchenübergreifenden DAX bei 18,5 Prozent lag.
Eine Schattenseite der Entwicklung: der Anstieg des Stromverbrauchs. Im vergangenen Jahr standen die Rechenzentren in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits für 5 Prozent der gesamten Stromversorgung des Landes. Bis 2028 soll jener Wert auf bis zu 15 Prozent ansteigen. Global gesehen sollen Rechenzentren sowie Kryptowährungen aktuell für 2 Prozent der gesamten Stromnachfrage stehen.
Ausgefeiltere Technologien sind Ressourcen-hungrig. So liegt der Stromverbrauch je Anfrage auf ChatGPT um 867 Prozent höher, als im Falle einer Google-Suche.