Nach Angaben des Immobilienberaters King Sturge ist die Immobilienbranche mit positiver Stimmung in das Jahr 2011 gestartet. Nachdem die Stimmung Ende 2010 leicht abgeflaut sei, verzeichne das umfragebasierte Immobilienklima des King Sturge Immobilienkonjunktur-Index einen neuen Höchststand.
In der aktuellen Januar-Befragung von über 1.000 Marktexperten wurde demnach ein Anstieg um 5,2 Prozent auf aktuell 141,8 Zählerpunkte (Vormonat: 134,8) verzeichnet. Getragen werde die Aufwärtsbewegung von Erfolgsmeldungen bei Flächenumsätzen und auf den Transaktionsmärkten. So ist laut King Sturge das Ertragsklima, das die Erwartungen bei Miet- und Ertragsentwicklung anzeigt, um 6,4 Prozent auf 137,7 Zählerpunkte geklettert. Das die Kauf- und Investitionsstimmung anzeigende Investmentklima nahm von 140,2 auf 146,0 Punkte zu.
„Die Transaktionsmärkte haben sich deutlich belebt und befinden sich bereits wieder auf Vor-Krisenniveau“, stellt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, fest. „Auch an der immobilienwirtschaftlichen Basis sind die Aussichten für 2011 vergleichsweise günstig. Die Kaufpreise und Mieten an den gewerblichen Immobilienmärkten zeigen eine stabile Tendenz. Es fehlt allein an Spitzenobjekten, jedenfalls in den allseits gefragten A-Lagen der Ballungsräume.“ Aufgrund des hohen Anlagedrucks etwa der institutionellen Investoren zeichne sich daher schon jetzt ein gewisser Trend in Richtung B-Lagen ab.
Unter den Objektarten verzeichnet mit einem Plus von 8,5 Prozent das Bürosegment den größten Anstieg. Es liegt aktuell bei 134,8 Zählerpunkten und hat damit laut King Sturge den Vertrauensverlust im Zuge der Finanzkrise ausgeglichen. Das Klima im Industriesegment liegt im Januar bei 127,6 Punkten (Vormonat: 129,4), im Handelssegment bei 140,2 Punkten (135,4). Spitzenreiter unter den Segmenten bleibe weiterhin das Wohnklima mit 161,7 Zählern (Vormonat: 159,9).
Auch die durch harte statistische Daten ermittelte zweite Komponente des King Sturge Index, die Immobilienkonjunktur, setzt ihren seit April 2009 anhaltenden Aufstieg nach Angaben des Immobilienberaters fort – allerdings mit abflauender Dynamik. Nach einem Anstieg um 1,5 Prozent liegt sie aktuell bei 209,0 Zählerpunkten (Vormonat: 205,9).
Trotz der guten Ausgangslage warnt Hettrich: „Vor Rückschlägen ist die Branche allerdings nicht gefeit. An den nach wie vor sehr unsicheren Finanzmärkten kann es jederzeit wieder zu Turbulenzen kommen, da sich noch immer keine dauerhafte Lösung für die Schuldenkrise in den Peripherie-Staaten der Euro-Zone abzeichnet.“ Zugleich seien durch einen enormen Preisschub bei Rohstoffen und Energie gewisse inflationäre Tendenzen entstanden, die früher oder später die Frage nach einer Zinserhöhung durch die EZB aufwerfen. „Diese Rahmenbedingungen bergen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung – und somit insbesondere auch für die kapitalintensive Immobilienwirtschaft – nicht unbedeutende Risiken“, so Hettrich. (bk)
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