Die Allianz will ihren Kunden noch über Jahre hinweg klassische Lebensversicherungsverträge verkaufen, von denen sie selbst abrät. „Wenn ein Kunde trotz unserer Beratung die klassische Konstruktion haben will, bekommt er sie von uns“, sagte Allianz-Leben-Chef Markus Faulhaber am Montag in Frankfurt.
Während andere Versicherer sich komplett auf neuartige Vertragskonzepte ohne Garantiezins verlegen, erwartet die Allianz einen jahrelangen Übergang zu neuen Vertragsmodellen mit mehr Risiko.
„Für die Allianz Leben ist das Thema Kapital kein Problem“
Selbst in drei Jahren dürften noch 20 bis 25 Prozent der Neuabschlüsse bei der Allianz Leben auf klassische Lebens- und Rentenversicherungen entfallen, sagte Faulhaber. Zuletzt lag ihr Anteil noch bei über der Hälfte. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen an den Kapitalmärkten seien die in den Verträgen enthaltenen Kosten für die Zinsgarantien aus Kundensicht eigentlich zu hoch, argumentierte der Manager. Sorgen um die Finanzlage macht sich auch der neue Allianz-Deutschland-Chef Manfred Knof nicht: „Für die Allianz Leben ist das Thema Kapital kein Problem.“
Trennung von älteren Vertragsbeständen soll kein Thema sein
Die von Allianz-Chef Oliver Bäte ins Spiel gebrachte Trennung von älteren Vertragsbeständen soll für die deutsche Tochter auch deshalb kein Thema sein. „Im Moment schließe ich tatsächlich aus, dass wir Teile unseres Bestands verkaufen“, sagte Faulhaber. Bäte hatte hingegen vor wenigen Tagen angekündigt, dass sich der Konzern möglicherweise von größeren Vertragsbeständen im Ausland trennen könnte, die im Konzern zu viel Kapital binden.
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Versicherungsunternehmen müssen die Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden mit Eigenmitteln unterlegen. Die anhaltenden Niedrigzinsen werden vor allem in der deutschen Lebensversicherung zum Problem, da die Versicherer hier in früheren Jahren Verträge mit Garantien von bis zu vier Prozent ausgegeben haben, die sie heute kaum mehr erwirtschaften können.
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