Die Konferenz in Bonn war die erste Konferenz nach der Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, dass die USA aus dem Pariser Abkommen aussteigen wollen. Das offizielle Schreiben der US-Regierung ging im Sommer 2017 bei der UN ein. Der formale Prozess des Ausstiegs ist ab Ende 2019 möglich. Sofort nach Bekanntwerden des Resultats der US-Wahl, die in die erste Woche der Klimakonferenz im November 2016 in Marrakesch fiel, war die Idee des heutigen MOCA (Ministerial on Climate Change) geboren – eine von der EU, Kanada und China initiierte High-Level-Initiative, um den Kampf gegen den Klimawandel weiter voranzutreiben.
„Nicht die USA, nur Trump ist ausgeschieden.“
Man muss genau unterscheiden. Auf der Konferenz in Bonn hieß es: „Nicht die USA, nur Trump ist ausgeschieden“. Unter dem Leitspruch „We are still in“ und unter der Führung des früheren Bürgermeisters von New York Mike Bloomberg und des Gouverneurs von Kalifornien Jerry Brown schlossen sich 250 Städte und Landkreise, neun US-Bundesstaaten und 1700 Unternehmen zur America’s Pledge zusammen, um ihren Kampf gegen den Klimawandel unabhängig von der US-Regierung zu bekräftigen und ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
„Wir sind die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann.“
Die technischen Lösungen hierfür stehen alle zur Verfügung. Auch werden die politischen Wege zu einer dekarbonisierten Wirtschaft derzeit weiter geebnet. Eines ist jedoch klar: Es muss jetzt gehandelt werden. Wie es Ex-Präsident Barack Obama vier Monate nach der Konferenz von Paris sagte: „Wir sind nicht die letzte Generation, die den Klimawandel erleben wird, aber wir sind die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann“.
Viele Akteure bauen an einer Dekarbonisierung der Welt. Die Zivilgesellschaft setzt heute enorme Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel frei. Die TAZ titelte anlässlich der Klimakonferenz in Bonn: „Wichtiger war, was draußen passiert…“.
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