Koalitionspartner streiten über Provisionsdeckel

Das SPD-geführte Bundesfinanzministerium will die Kosten beim Verkauf von Lebensversicherungen begrenzen. Doch die Finanzexperten des Koalitionspartners CDU/CSU haben etwas dagegen. Sie warnen vor hohen Kosten und Nachteilen für neue Makler. 

Man ist sich nicht immer ganz einig: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesfinanzministerium Olaf Scholz (SPD)

Der Referentenentwurf des Finanzministeriums sieht vor, dass die Provisionen für Vermittler bei Vertragsabschluss auf maximal 2,5 Prozent der Bruttobeitragssumme begrenzt werden, die Kunden während der Laufzeit des Vertrages zahlen. Wenn bestimmte Qualitätskriterien erfüllt werden, zum Beispiel eine geringe Stornoquote, kann die Provision auf insgesamt vier Prozent angehoben werden.

Die Vertriebskosten für Lebensversicherungen und Restschuldversicherungen seien oftmals noch zu hoch, hieß es. “Durch zu üppige Vergütungen bei der Vermittlung von Lebensversicherungen entstehen hierdurch auch Fehlanreize zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher”. Versicherungsvermittler könnten anstatt einer möglichst ergebnisoffenen Beratung auf einen Vertragsabschluss hinwirken.

„Ordnungspolitische Gründe“

Doch in einem Schreiben der Arbeitsgruppe Finanzen heißt es nun laut „Süddeutscher Zeitung“: „Wir lehnen weiterhin aus ordnungspolitischen Gründen die Einführung eines Provisionsdeckels bei Lebensversicherungsverträgen ab.“ CDU/CSU warnen demnach vor hohen Kosten und Nachteilen für neue Makler. Neueinsteigern dürfte es schwerfallen, eine hohe Beratungsqualität zu belegen. In der Restschuldversicherung finden die Politiker einen Provisionsdeckel aber richtig. (kb)

Foto: Picture Alliance

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