Kommentar zur Elementarschadenversicherung: Freiwillig reicht nicht mehr

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Cash. Redakteur und Ressortleiter Versicherungen, Jörg Droste.

Die beiden Unwettertiefs „Kay“ und „Lambert“ haben Deutschland kräftig durchgepustet. Und nach den ersten vorsichtigen Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft wohl Schäden von rund einer dreiviertel Milliarde Euro verursacht. Und wieder dürften viele Immobilienbesitzer auf ihren Schäden sitzen bleiben. Warum es bei der Absicherung gegen Naturgefahren eine Pflichtversicherung braucht.

Die beiden Unwettertiefs „Kay“ und „Lambert“ haben Deutschland kräftig durchgepustet. Und nach den ersten vorsichtigen Berechnungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft wohl Schäden von rund einer dreiviertel Milliarde Euro verursacht. Auch wenn die Schäden nicht einmal ansatzweise in den Bereich des Schadenvolumens der Ahrtal-Katastrophe vom Juli 2021 heranreichen: Wieder einmal bleiben wohl rund 50 Prozent der geschädigten Immobilienbesitzer auf ihren Schäden sitzen. Weil sie nicht gegen Naturgefahren versichert sind.

Fakt ist: Infolge des Klimawandels dürften die Unwetter heftiger werden und damit die Klimaschäden in den kommenden Jahrzehnten steigen. Rund 50 Prozent aller Wohngebäude besitzen eine Elementarschadenversicherung, 99 Prozent aller Wohngebäude wären nach GDV-Angaben versicherbar.

Rund 44 Prozent sind nicht versichert. Inzwischen befürchten die Versicherer sogar eine Verdopplung der Prämien in der Wohngebäudeversicherung in den kommenden zehn Jahren, wenn Prävention und Klimafolgenanpassung nicht konsequent umgesetzt würden. Betroffen wären alle Hausbesitzer ebenso wie Mieter. Wenn die Gebäudeversicherungen so teuer wird, dass sich Kunden die Versicherung freiwillig nicht mehr leisten können, dürfte es noch schwerer werden, die Absicherungsquote zu erhöhen.

Bleibt nur ein Ausweg: Die Pflichtversicherung. Auch wenn die Branche dagegen wehrt. Ein Blick nach Frankreich zeigt, es geht.

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