Kommt jetzt die Trump-Rezession?

Donald Trump
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US-Präsident Donald Trump

Findet das unerwartet robuste US-amerikanische Wirtschaftswachstum unter Donald Trumps aggressiver Wirtschaftspolitik jetzt doch ein Ende? Ein Marktkommentar von Steven Bell, Columbia Threadneedle Investments

Die Wirtschaftsdaten in den USA haben sich in letzter Zeit deutlich verschlechtert. Das Verbrauchervertrauen ist gesunken, und im Januar waren die Verbraucherausgaben besonders schwach. Zudem ist auch der viel beachtete zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex stark zurückgegangen: Er fiel von robusten 55,4 im Dezember auf einen ausgesprochen schwachen Wert von 50,4 im Januar. Den US-Verbrauchern missfällt offenbar die Diskussion rund um die Zollthematik, und zahlreiche Regierungsangestellte wie auch befristete Mitarbeiter haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung sind in den letzten zwei Wochen um 26.000 gestiegen.

Ist die außergewöhnliche Outperformance der US-Wirtschaft also jetzt zu Ende? Nicht ganz, denn im Großen und Ganzen sind die Fundamentaldaten weiterhin gut. Die angedrohten Zölle sind zweifellos sowohl für die amerikanischen Verbraucher als auch für die Importeure beunruhigend, doch stellen sie keine Bedrohung für die relativ geschlossene US-Gesamtwirtschaft dar. Einige Unternehmen leiden sicherlich unter den Zöllen, andere wiederum profitieren, da sich deren Wettbewerbsposition verbessert. Dazu kommt, dass die Verbraucherausgaben im Januar zwar schwach waren, in den Monaten davor jedoch sehr stark – und der zugrunde liegende Trend geht eindeutig nach oben. Zuletzt sorgen die Bedingungen auch für einen erheblichen Rückenwind bei der Kreditvergabe an kleine Unternehmen und Verbraucher. Weit bedenklicher ist Elon Musks aggressiver Ansatz, die Ausgaben zu kürzen. Die Situation dürfte sich jedoch auch hier in den nächsten Monaten wieder beruhigen.


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Die Inflation scheint unter Kontrolle zu sein: Die Lohninflation verlangsamt sich eindeutig und dürfte in diesem Jahr ein Niveau erreichen, das mit dem Inflationsziel der Federal Reserve von zwei Prozent vereinbar ist. Auch bei den Mieten, die einen großen Teil des Verbraucherpreisindex ausmachen, ist ein Rückgang zu beobachten. Gleichzeitig scheinen die USA aus der Lohn-Preis-Spirale herauszukommen: Die Lohninflation verlangsamt sich zwar, doch die Preisinflation ist schneller zurückgegangen, sodass im Endeffekt die Reallöhne steigen. Die allgemeine Marktmeinung ändert sich dahingehend, deutliche Zinsschritte in den USA einzupreisen – es dürften also große Zinssenkungen bevorstehen.

Die Daten sind momentan nicht besonders eindeutig. Ein holistischer Blick zeigt jedoch, dass Anleger für den Rest des Jahres immer noch ein gutes, solides Wachstum in den USA erwarten dürfen. Angesichts der sinkenden Zinssätze sind das auch für Risikoanlagen gute Nachrichten.

Steven Bell ist Chefvolkswirt bei Columbia Threadneedle Investments.

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