Nur ein Viertel der Bundesbürger würde die Entscheidung für ein Finanzprodukt allein vom Berater abhängig machen. Dennoch bleibt der Rat von Finanzexperten erwünscht: Vom Vertrieb wird derzeit vor allem Aufklärung zu komplexen Produktstrukturen erwartet. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Allianz Bank.
Die Beratung soll demnach möglichst umfassend und erklärend sein. 87 Prozent der Befragten ist es wichtig, Finanzprodukte selbst zu verstehen. Neun von zehn wünschen sich, dass ihr Berater individuell auf ihre finanzielle Gesamtsituation eingeht und dabei sowohl Versicherung als auch Vorsorge und Vermögen berücksichtigt. Für 83 Prozent der Befragten ist darüber hinaus der gute Ruf des Produktanbieters von besonderer Bedeutung.
„Die Finanzkrise hat auch das Vertrauen der Menschen in Finanzprodukte und Beratung berührt und für eine deutliche Sensibilisierung gesorgt“, kommentiert Oliver Klink, Leiter Allianz Bank, die Ergebnisse. „Gute Beratung muss auch gut erklären können. Das gilt heute noch mehr als früher. Den Bedürfnissen der Sparer und Anleger kommen verständliche Finanzprodukte mehr entgegen als undurchsichtige Anlagekonstruktionen.“
Auch die Anspruchsniveaus an die Beratung unterscheiden sich: Generell zeigen sich Frauen in ihren Erwartungen an Finanzberatung anspruchsvoller als Männer, Menschen in jungem bis mittlerem Alter mehr als in höherem Alter und Internetnutzer mehr als nicht Internetaffine.
Insgesamt zeigt knapp die Hälfte der Kunden (47 Prozent) einen hohen bis sehr hohen Anspruch an ihre Beratung und immerhin 24 Prozent einen mittleren Anspruch. Über alle Anspruchsgruppen hinweg wird aber eine Beratung gewünscht, die umfassend und individuell ist, die Produkte verständlich erklärt und durch einen Berater erfolgt, dem der Kunde vertraut.
Für die Studie wurden 1.000 Deutsche über 18 Jahren zu ihrem Finanz- und Anlageverhalten befragt. (hb)